Telefoncomputer Superphone mit mobilem Handapparat:

Die Bundespost läßt Inländer nur träumen

21.12.1979

Bis zu vier Bürokräfte soll ein Telefoncomputer des Typs Superphone 7700 ersetzen können; das behauptet jedenfalls das herstellende Unternehmen Phone Mate Los Angeles. Diese Neuheit in CMOS-Mikroprozessorentechnik (Z 80) verfügt über ein Tastentelefon mit Wiederholspeicher. Eine der vorgewählten Nummern kann das 14stellige LED-Display optisch anzeigen.

Bis zu 20 Telefonnummern sind speicherbar. Die zuletzt gewählte Nummer wird automatisch abgespeichert, so daß man sie je nach Bedarf auch nach Auflegen des Hörers mittels der "R-Dial"-Taste beliebig oft abrufen kann. Außerdem funktioniert das "Wurdertelefon" als Terminkalender, Stop- oder Alarmuhr und Rechner zugleich.

Das mit Anrufbeantworter, Mikrodialer, Alarmanlage etc. kompatible Gerät wird über Netzteil (220/12 Volt) hinreichend gespeist. Es enthält jedoch auch einen Batteriesatz, der im Notfall den Betrieb bis zu einer Dauer von anderthalb Stunden aufrechterhält.

Die Angebotspalette der mit Mikroprozessoren bestückten Fernmeldegeräte von Phone Mate umfaßt ferner sogenante Cordless Phones, Portacalls und Petfones.

Die gesamte Anlage Superphone 7700 besteht aus einem portablen Telefon mit Tasten- oder Scheibenwahl, mit eingebauten aufladbaren Akkus von 7,5 Volt und einem ständig am Stromnetz und an der Telefonleitung angeschlossenen Basissender. (Siehe Skizze.)

Bis zu einer Reichweite von 2000 Metern, je nach Typ, kann der Benutzer bei einer Sendeleistung von beliebiger Stelle mit dem mobilen Apparat alle Anrufe von seiner "Heimbasis" empfangen und selber senden.

Die handliche Mehrzweckanlage läßt sich auch zu einem Hausfunk umfunktionieren. Sie eignet sich vor allem für eine schnelle Verbindung zum Beispiel zwischen Wohnung zum Beispiel zwischen Wohnung und Geschäft, für Krankenhäuser, Hotels, Tennisanlagen etc.

Der Cordless Phone scheint durch seine neuartige FM-Modulation die beste Empfangsqualität von allen diesen Typen erreicht zu haben.

Doch einen entscheidenden "Haken" haben die oben beschriebenen Hochleistungsgeräte amerikanischer Herkunft für den deutschen Anwender. Sie sind zwar bei Sandy Exports, München, käuflich zu erwerben, aber die Inbetriebnahme auf bundesdeutschem Gebiet wird durch das "steinzeitliche" Fernmeldegesetz von 1928 untersagt.

So kann der deutsche Kunde, schließlich doch notgedrungen der Deutschen Bundespost in die benachbarte Schweiz begeben.

Zu guter Letzt sei noch bemerkt, daß alle oben angeführten Geräte eine annähernd gleich strenge amerikanische "TÜV" Prüfung von der F.C.C. überstanden.

Technische Daten:

Empfindlichkeit: 8 mV, oder 100 mV/M Sendefrequenz (in MHz): 1 635-1 770 oder 26 995-27 225

Sendeleistung: 100 mv oder 100 mV/M

Auch ohne direkten Draht zum Telefonnetz kann der telefonieren, der sich im Umkreis von zirka 2000 Metern von dem Basissender des Telefoncomputers "Superphone 7700" befindet und im Besitz eines passenden mobilen Telefons ist.