Die Bull-Gruppe soll privatisiert werden Die Umsatzsteigerung beschert Zenith 1994 noch keine Gewinne

13.05.1994

PARIS (CW) - Keinen Gewinn bis zum Jahr 1995 erwartet Jacques Noels, Chef der Bull-Tochter Zenith Data Systems (ZDS), fuer seine Firma. Trotz deutlicher Umsatzsteigerungen im ersten Quartal ist fuer den ZDS-President 1994 das Jahr der Konsolidierung.

Die weltweiten Umsaetze von ZDS erhoehten sich in der ersten Dreimonatsperiode 1994 im Vergleich zum Vorjahr um 73 Prozent, das US-Geschaeft expandierte um 132 Prozent.

Der Zuwachs erklaert sich vor allem aus der Kooperation mit dem amerikanischen PC-Hersteller Packard Bell, die letzten Sommer beschlossen wurde.

Die Vereinbarung sieht vor, dass ZDS Zugang zu den amerikanischen Vertriebskanaelen von Packard Bell erhaelt, die wiederum die Zenith- Notebooks unter eigenem Namen vermarkten duerfen. Ausserdem wollen sich beide Firmen die Kosten fuer Entwicklung und Herstellung von Desktop-PCs teilen.

Fuer den Umsatzanstieg von 30 Prozent zwischen 1992 und 1993 ist auch ein lukrativer Auftrag der US-Luftwaffe verantwortlich, den sich Zenith vergangenes Jahr sichern konnte. Innerhalb von drei Jahren wird ZDS rund 700 000 PCs an die Air Force liefern und damit mehr als 724 Millionen Dollar einnehmen.

Noels erwartet, dass der PC-Hersteller auch heuer noch nicht aus den roten Zahlen kommen wird, obwohl die Firma die vergangenen Monate mit ausgeglichenem Ergebnis abschloss. Mit Kosteneinsparungen, der Schliessung von weiteren Allianzen nach dem Muster Packard Bell und der Reduzierung des Personals um 15 Prozent soll Zenith bis 1995 wieder die Gewinnzone erreichen.

Eine profitable Zenith Data Systems wuenscht sich auch Jean-Marie Descarpentries, der Chef der Bull-Gruppe. Er steht vor der Aufgabe, den angeschlagenen Staatskonzern zu privatisieren (siehe auch Seite 26: "Neue Grossrechner sollen die Mainframe-Talfahrt bremsen").