Rechenpower fürs Notebook

Die brandneuen CPUs und Grafikchips im Test

12.09.2008
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Die leistungsfähigsten Grafikchips fürs Notebook

Bei Grafikchips muss man noch genauer hinschauen als bei den Prozessoren, will man ein Urteil über die Rechenkraft fällen. Denn ein bestimmter Prozessor besitzt in jedem Notebook die gleichen Spezifikationen - also Taktrate, Cachegröße und Front-Side-Bus-Takt.

Bei einem Grafikchip legt der Hersteller - also AMD/ATI oder Nvidia meist nur maximale Taktrate und Speicherbestückung fest. Wie die Notebook-Anbieter dies in ihren Mobilrechner umsetzen, ist ihre Sache: Sie können die Taktrate für Chip oder Speicher senken, oder bespielsweise weniger Grafik-RAM verbauen. Diese Angaben sind aber in den Datenblättern oft nicht zu finden.

Die 3D-Leistung der mobilen Grafikchips prüfen wir mit dem synthetischen Benchmark 3D Mark 06. Er gibt einen guten Aufschluß über das Leistungspotential eines Grafikchips, besonders in den Tests für Shader Model 2.0 und 3.0. In die Gesamtwertung geht außerdem noch das Ergebnis der CPU-Messung ein.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die Oberklasse

Grafikchip

3D Mark 06

SM 2.0

SM 3.0

Geforce 9800M GT

9270

4266

4006

Geforce 8800M GTX

9112

4165

3967

Geforce Go 7950GTX SLI

6243

2670

3238

Der Geforce 9800M GT setzt sich an die Spitze unserer 3D-Charts. Allerdings ist er technisch identisch zum 8800M GTX - seine etwas bessere Leistung im 3D Mark 06 verdankt er aktuelleren Treibern. Nur mit Chips der Oberklasse lassen sich übrigens DirectX-10-Kracher wie Crysis in hoher Detailstufe ruckelfrei spielen - wenngleich nur in einer Auflösung von 1280 x 800.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die untere Oberklasse

Grafikchip

3D Mark 06

SM 2.0

SM 3.0

Geforce 9600M GT

5715

2398

2260

Geforce 8700M GT

4804

2070

1844

Geforce 8600M GT

4439

1808

1606

(Taktrate: 513 MHz Chip /700 MHz Speicher)

Geforce 8600M GT

4264

1801

1603

(Taktrate: 365 MHz Chip / /600 MHz Speicher)

Die Reihe der Grafikchips, die man auch in Stabdard- und nicht nur speziellen Spiele-Notebooks findet, führt jetzt der Geforce 9600M GT an. Er bewältigt auch anspruchsvolle DX9-Spiele ruckelfrei bei 1280 x 800 Bildpunkten. Bei älteren Spielen wie F.E.A.R. kann man in dieser Auflösung problemlos auch Kantenglättung aktivieren.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die obere Mitteklasse

Grafikchip

3D Mark 06

SM 2.0

SM 3.0

Geforce Go 7900GS

3766

1476

1479

Geforce 9500M GS

3589

1409

1351

Mobility Radeon HD2700

3506

1388

1416

Mobility Radeon HD3650

3213

1268

1156

Geforce 8600M GT

3003

1192

1041

(Taktraten: 475 MHz Chip / 400 MHz Speicher)

Mobility Radeon HD2600

2836

1106

1169

Geforce 8600M GS

2783

1067

1024

(Taktraten: 540 MHz Chip / 700 MHz Speicher)

Geforce Go 7700

2590

1024

919

Geforce 8600M GS

2552

1027

912

(Taktraten: 500 MHz Chip / /400 MHz Speicher)

Geforce 8400M GT

2543

967

931

(Taktraten: 486 MHz Chip / 600 MHZ Speicher)

In der Mitteklasse kann sich AMD mit dem Mobility Radeon HD3650 neu platzieren. Seinen Vorgänger HD2600 kann er leicht überflügeln. Wie die anderen Vertreter der oberen Mitteklasse, hat der HD3650 keine Probleme bei DX9-Spielen bis zu einer Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten. Auf Kantenglättung sollte man allerdings verzichten, wenn man ruckelfrei spielen will.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die untere Mittelklasse

Grafikchip

3D Mark 06

SM 2.0

SM 3.0

Mobility Radeon HD3470 (mit Crossfire)

2307

796

943

Mobility Radeon X1700

2139

749

820

(Taktraten: 472 MHz Chip / 400 MHz Speicher)

Geforce Go 7600

2081

791

735

(Taktraten: 450 MHz Chip / 450 MHZ Speicher)

Geforce 9200M GS

2084

775

734

Geforce Go 7600

2003

768

717

(Taktraten: 450 MHz Chip / 500 MHz Speicher)

Mobility Radeon X1600

1984

734

730

(Taktraten: 472 MHz Chip / 464 MHz Speicher)

Mobility Radeon HD3470

1952

653

796

Mobility Radeon X1700

1829

664

657

(Taktraten: 400 MHz Chip / 450 MHz Speicher)

Geforce 8400M GS

1684

626

605

(Taktraten: 432 MHz Chip / 600 MHz Speicher)

Quadro NVS 140M

1417

520

501

ATI Mobility Radeon HD2400

1402

496

503

Das Leistungsniveau dieser Klasse wird nur noch Gelegenheitsspielern genügen. AMDs Mobility Radeon HD3470 kann sich hier absetzen, wenn man ihn im Crossfire-Modus betreibt. Eine deutliche Leistungssteigerung bringt das aber kaum - ohne Crossfire erreicht der HD3470 rund 300 Punkte weniger. Dann liegt er auf dem Niveau von Nvidias neuem Einsteigermodell Geforce 9200M GS. Diese Grafikchips eigenen sich bei halbwegs aktuellen Spielen höchstens für eine Auflösung von 1024 x 768 Bildpunkten.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die Einsteigerklasse

Grafikchip

3D Mark 06

SM 2.0

SM 3.0

Mobility Radeon HD3200

1191

519

433

Geforce 8400M G

1051

391

360

Mobility Radeon HD2300

900

249

382

Geforce 7400

806

302

266

Intel 4500MHD

719

230

270

Quadro NVS 110M

751

275

252

Mit dem Chipsatz 780M und dem integrierten Grafikkern Mobility Radeon HD3200 präsentiert AMD den ersten halbwegs spieletauglichen integrierten Grafik-Chipsatz: Bei älteren Spielen wie Far Cry ist bei hohen Details immerhin eine Auflösung von 1024 x 768 Bildpunkten drin. Intels neuer Chipsatz 4500MHD kann da nicht mithalten: Er bleibt auf dem Niveau von rund zwei Jahre alten Einsteiger-Grafikkarten. Hier muss Intel noch an den Treibern feilen.

Dieser Beitrag stammt von der COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation www.pcwelt.de.