Rechenpower fürs Notebook

Die brandneuen CPUs und Grafikchips im Test

12.09.2008
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
AMD Intel und Nvidia versprechen viel. Wir haben getestet, ob die neueste Generation der Notebook CPUs und Grafikchips den Erwartungen gerecht werden kann. Insbesondere Stromverbrauch und Geschwindigkeit sind hier die Kriterien, an denen sich die Kontrahenten messen lassen müssen.

Im Moment sind Netbooks, Asus Eee PC und MSI Wind in aller Munde. Während die eher karg ausgestatteten Mobilrechner immer noch gehypt werden, hat sich seit Anfang des Jahres eine neue, leistungsfähigere Generation von Grafik- und CPU-Chips für Notebooks auf dem Markt vorgestellt. Mit ihnen sollen Notebooks noch leistungsfähiger, schneller und besser auf die neuen grafikintensiven Anwendungen, wie High-Definition-Video und Computerspielen mit DirectX-10-Effekten reagieren können. Dabei soll der Stromverbrauch sogar noch sinken.

AMD präsenmtiert die Puma-Plattform, die neue Prozessoren, Chipsätze und Grafikkarten bringt. Als besonderen Vorteil stellt AMD heraus, dass Chipsatz und Grafikkarte dabei aus einer Hand kommen: Notebooks lassen sich beispielsweise mit einer sparsamen integrierten Chipsatzgrafik und einer leistungsfähigen 3D-Karte ausrüsten. Je nachdem, ob das Notebook im Akkubetrieb oder an der Steckdose läuft, kann man zwischen den beiden Grafikoptionen umschalten - AMD nennt dies PowerXpress. Wer die 3D-Leistung steigern will, kann Chipsatzgrafik und 3D-Karte zusammenschalten und so einen mobilen Crossfire-Verbund schaffen.

Von Intel kommt Centrino 2: Die Notebook-Plattform mit CPU, Chipsatz und WLAN-Modul bringt viele technische Neuerungen wie schnelleren Front-Side-Bus-Takt, DDR3-Speicher und einen leistungsfähigere Chipsatz-Grafik. Besonders interessant ist die P-Serie der Core-2-Duo-CPUs: Diese Prozessoren besitzen mit 25 Watt eine um 10 Watt niedrigere maximale Verlustleistung als die Standard-Notebook-Prozessoren von Intel. Auch im normalen Betrieb und in den Schlafzuständen nehmen sie weniger Leistung auf. Doch ihre Rechenleistung soll trotzdem genauso hoch sein wie bei den anderen Core-2-Duo-CPUs.

Nvidia bringt die 9000er-Serie ins Spiel. Allerdings betreibt der Grafikchip-Hersteller dabei ein bisschen Etikettenschwindel: Nicht alle neuen Grafikchips sind wirklich aktuelle Produkte: Manche Modelle der 9000er-Serie sind einfach Varianten des Geforce 8000M mit neuer Bezeichnung.

Damit setzt Nvidia ein anwenderunfreundliches Verhalten fort, dass auch AMD und Intel gerne nutzen, um Leistungsunterschiede ihrer Produkte zu verschleiern: Denn die unzähligen Produktnummern und -kürzel gaukeln eine Vergleichbarkeit vor, die in der Praxis nicht gegeben ist. Zumal immer wieder Prozessoren und Grafikchips unter einer neuen Bezeichnung in Notebooks auftauchen, bei denen sich herausstellt, dass sie entweder nicht neu oder trotz der Bezeichnung langsamer als das Vorgängerprodukt sind.

Unsere Rangliste der besten Prozessoren und Grafikchips bringt Klarheit. Wir haben die CPUs und 3D-Chips der Notebooks, die das PC-WELT-Testlabor durchlaufen haben, mit speziellen Benchmarks vermessen, um ihre Leistungsfähigkeit zu prüfen.