Datenverluste auf SSD und Festplatte

Die besten Tools zur Datenrettung

13.11.2015
Von  und
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.

ReFS? Kennen wir nicht…

Mit dem Windows Server 2012 und damit auch mit der aktuellen R2-Version des Servers hat Microsoft ein neues Dateisystem eingeführt, das die Bezeichnung ReFS (Resilient Filesystem - Robustes Dateisystem) trägt. Dieses Dateisystem kann im Moment noch nicht für eine Betriebssystem-Partition eingesetzt werden, laut Microsoft soll es vor allen Dingen im Bereich der Datei-Server zum Einsatz kommen. Bei den Client-Systemen kann im Moment ausschließlich Windows 8.1 sowohl lesend als auch schreibend direkt auf eine derart formatierte Partition zugreifen: Das Betriebssystem ist allerdings nicht dazu in der Lage, einen Festplattenbereich mit diesem Dateisystem zu formatieren. Alle anderen Windows-Client-Systeme, einschließlich Windows 8 ohne Update können diesen Bereich nicht direkt verwenden. Jedoch können alle Windows-Systeme problemlos auf einen solchen Bereich zugreifen, wenn er über das Netzwerk freigegeben wird.

Das neue Server-Dateisystem ReFS von Microsoft wird zwar von Windows 8.1 richtig erkannt und kann auch beschrieben werden - die Software zur Datenrettung kann aber zumeist nichts damit anfangen.
Das neue Server-Dateisystem ReFS von Microsoft wird zwar von Windows 8.1 richtig erkannt und kann auch beschrieben werden - die Software zur Datenrettung kann aber zumeist nichts damit anfangen.

Da sich auf unserem Test-Server auch eine Windows Server 2012 R2 befand, haben wir dort eine Test-Partition mit dem ReFS-Dateisystem eingerichtet. Das Windows 8.1 Betriebssystem kann diesen Bereich richtig adressieren und auch die Datenträgerverwaltung zeigt diesen Teil der Festplatte korrekt an. Hingegen konnte keines der von uns getesteten Programme zu Datenrettung zum Testzeitpunkt Anfang Juli 2014 mit diesem Bereich umgehen: Die Anzeigen reichten von "Kann Dateisystem nicht ermitteln" bis zur falschen Anzeige als NTFS-Partition mit einer ebenso falschen Anzeige der Größe der Partition. Natürlich kommen diese Programme hauptsächlich auf den Client-Systemen zur Datenrettung zum Einsatz und das neue "Resilient Filesystem" wurde grundsätzlich auf hohe Integrität und Verfügbarkeit hin entwickelt - sollte also solche Lösungen nicht benötigen. Es bleibt trotzdem spannend und abzuwarten, wann und wie ein erster der Anbieter von Datenrettungslösungen den Zugriff auf ein solches Dateisystem ermöglichen wird. (hal)