Zum tumben Telefonieren ist die neueste Generation von Multimedia-Handys und Smartphones angesichts immer leistungsfähigerer CPUs, schneller Breitbandverbindungen, integrierter GPS und hoch auflösenden Kameras eigentlich zu schade. Nach und nach kommen nun Anwendungen und Services auf den Markt, die den mobilen Kraftprotzen gerecht werden, indem sie ihre Funktionalität erweitern oder bekannte Schwachstellen wie mangelnde Display- oder Tastaturgröße beheben.
Sprachsteuerung
Bereits jetzt weisen einige Handy-Modelle Funktionen zur Sprachsteuerung auf. Diese sind allerdings noch rudimentär, beschränken sich auf einfache Anwendungen wie Sprachwahl und sind relativ fehleranfällig. Dank neuer Technik soll es jedoch schon bald möglich sein, weitaus mehr Funktionen per Sprache auszuführen und somit das Mobiltelefon mehr und mehr freihändig zu steuern.
Einer der Wegbereiter dieser mobilen Revolution ist Nuance Communications. Als Hoffnungsschimmer für zahlreiche US-Bürger, die regelmäßig (und trotz Verboten) am Steuer SMS schreiben, hat der Hersteller aus Burlington, Massachusetts, bereits 2006 die Spracherkennungssoftware "Mobile Dictation" auf den Markt gebracht. Das Programm war bei einem Test in der Lage, einen 160-Zeichen langen Standard-SMS-Text ("The razor toothed piranhas of the genera Serrasalmus and Pygocentrus are the most ferocious freshwater fish in the world. In reality they seldom attack a human.") in 16,32 Sekunden auf ein Handy einzugeben. Der damalige Weltrekordler - ein Teenager in US-Bundesstaat Utah - brauchte 42.22 Sekunden - zum Eintippen des Textes wohlgemerkt. Ein anderer Bestandteil der "Mobile Speech Platform" von Nuance ermöglicht es dem Nutzer, durch Sprache einen MP3-Titel auf seinem Mobiltelefon zu suchen und abspielen zu lassen.