Von Nero-Tools bis Virtual-CD

Die besten Tools für CDs & DVDs

16.10.2012
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

Auch ohne Laufwerk lesen: Daemon Tools & Virtual CD

Schon lange bevor der große Virtualisierungs-Boom uns Betriebssysteme, Speicher und ganze User-Desktop in ihrer virtualisierten Form brachte, existierten Software-Lösungen, die dem Anwender virtualisierte CD/DVD- und in aktuelle natürlich auch Blue-Ray-Laufwerke zur Verfügung gestellt haben. Wir stellen hier zwei der prominentesten Vertreter dieser Software-Gattung vor.

Die bekannten Daemon-Tools in der freien Lite-Version: Diese Software hat einen langen Weg vom „Hacker-Tool“ zur professionellen Anwendung hinter sich. Diese Entwicklung ist auch an der gut aufgeräumten Oberfläche der aktuellen Versionen erkennbar.
Die bekannten Daemon-Tools in der freien Lite-Version: Diese Software hat einen langen Weg vom „Hacker-Tool“ zur professionellen Anwendung hinter sich. Diese Entwicklung ist auch an der gut aufgeräumten Oberfläche der aktuellen Versionen erkennbar.
Foto: Schlede/Bär

Die Daemon-Tools gehören sicher zu den bekanntesten Softwarelösungen, wenn es um virtuelle CD-Laufwerke geht. Leider hat diese Software auch eine lange Historie in Hacker-Kreisen, einen Eindruck, den der Anbieter in den aktuellen Versionen durch verstärktes Hinzufügen professionelle Features in der "Pro Advance Version" zu vertreiben sucht.

Vorteile des Einsatzes der Daemon Tools:

  • Die Daemon Tools stehen auch in einer sogenannte "Lite Version" zur Verfügung, die für die meisten Anwendungszwecke (bis zu vier virtuelle Laufwerke) durchaus ausreicht.

  • Kann mit fast allen Image-Formaten zusammenarbeiten.

  • Komplett deutsche Oberfläche, Bedienung auch über Kommandozeile möglich.

Nachteile des Einsatzes der Daemon Tools

  • Image-Bearbeitung nur in der kostenpflichtigen Pro-Version möglich.

  • Spezielle Netzwerkversion nötig, wenn Laufwerke übers Netz freigegeben werden sollen.

  • Es bleiben Zweifel an der Seriosität des Anbieters: Webseite ist beispielsweise auf den Kokosinseln im Indischen Ozean (Top Level Domain - TD ist in diesem Fall .cc) gehostet.

Fazit: Die Technik hinter der Software Daemon Tools ist ohne Zweifel ausgereift und gut erprobt. Dieses Werkzeug kommt auch mit "schwierigen" Kandidaten zurecht, kann also vielfach auch CDs und DVDs einlesen, die mit einem Kopierschutz versehen sind. Das hat die Software gerade in Gamer- und Hacker-Kreisen lange Zeit sehr beliebt gemacht. Diese Tatsache in Zusammenhang mit einer "Unternehmens-Webseite", die irgendwo im Indischen Ozean gehostet ist, lassen die Daemon Tools als ungeeignet für den Einsatz in der professionellen IT erscheinen.

Eine Voraussetzung für jede Software, die dem System virtuelle Laufwerke zur Verfügung stellen will: Wie hier bei der Installation der professionellen Lösung „Virtual CD“ müssen spezielle Treiber ins Betriebssystem installiert und integriert werden.
Eine Voraussetzung für jede Software, die dem System virtuelle Laufwerke zur Verfügung stellen will: Wie hier bei der Installation der professionellen Lösung „Virtual CD“ müssen spezielle Treiber ins Betriebssystem installiert und integriert werden.
Foto: Schlede/Bär

Ganz anders sieht es da bei der Software Virtual CD aus, die auf dem ersten Blick ein ähnliches Feature Set zur Verfügung stellt, wie es viele Anwender von den Daemon Tools her kennen.

Vorteile des Einsatzes von Virtual CD:

  • Software wurde in Deutschland entwickelt und bietet entsprechend deutschsprachigen Support und Betreuung.

  • Aktuelle Version 10.1.0.14 ist sehr gut in Windows 7 integriert.

  • Integrierter "Tresormodus" ermöglicht automatische Erstellung von verschlüsselten Laufwerken.

  • Für professionelle Umgebungen stellt der Anbieter auch eine entsprechende Programmierschnittstelle (API - Application Programming Interface) für Erweiterungen zur Verfügung.

Nachteile des Einsatzes von Virtual CD:

  • Die Vielfalt der Funktionen und Möglichkeiten erfordert zunächst eine gewisse Einarbeitungsphase.

  • Kommerzielle Software - 30 Tage Test sind möglich, danach muss eine Lizenz erworben werden.

Fazit: So ähnlich sich Virtual CD und die Daemon Tools auf den ersten Blick scheinen, so unterschiedlich stellen sie sich im Detail dar: Wer eine Lösung sucht, um CDs/ DVDs und Blue-Ray Discs in einem Unternehmen schnell, geordnet und sicher zur Verfügung zu stellen, sollte sich diese Lösung einmal näher anschauen. Wir haben in verschiedenen Testszenarien auch die speziellen Netzwerkversionen dieser Software untersucht und waren sowohl von der Bedienbarkeit als auch von der Performance überzeugt. Wer beispielsweise nur eine Einzelplatzlösung für seinen Notebook sucht, wird auch mit der Lite-Version der Daemon Tools zurechtkommen - für den professionellen Anwender ist Virtual CD ohne Zweifel die bessere Wahl.