Marktübersicht – von Dell bis IBM

Die besten Server für den Mittelstand

03.12.2012
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.
Mittelständische Firmen brauchen günstige und skalierbare Server. Unsere Marktübersicht präsentiert passende Systeme von HP, IBM, Dell und anderen Anbietern.

Server-Hardware gibt es schon für wenige hundert Euro. Für die meisten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist indes die Skalierbarkeit ebenso wichtig wie ein günstiger Anschaffungspreis. Schließlich können die Anforderungen an die IT mit neuen Bestimmungen wie Basel III schnell wachsen. Im Einstiegssegment werden KMU-Server vielfach noch für klassische Anwendungen wie Print-, Mail- und File-Services genutzt. Doch wie diese Marktübersicht zeigt, bieten viele der günstigen Geräte schon Optionen zur Virtualisierung, die auch im Mittelstand immer häufiger genutzt werden. Die meisten der hier aufgeführten Server sind ohne Betriebssystem schon zu Preisen von unter 1.000 Euro zu haben. Der größte Ausreißer nach oben ist die auch als „Baby Exadata“ bezeichnete Oracle Database Appliance zum vergleichsweise günstigen Preis von 50.000 Dollar aufwärts. Zu den jeweils genannten Features kommen in der Regel mindestens Software-RAID, mehr oder weniger viele PCI-Steckplätze und Anschlüsse wie USB.

Auf den folgenden Seiten stellen wir gut geeignete Mittelstands-Server detailliert vor. Sie stammen von HP, IBM, Dell, Fujitsu, Acer, IBM, Oracle und Huawei. Einen schnellen Überblick gibt Ihnen unsere Bilderstrecke.

Dell baut günstig vor

PowerEdge T110

PowerEdge T110
PowerEdge T110
Foto: Dell

Als günstigen Einstiegsserver für kleine Unternehmen und erste Serverlösung für 15 Nutzer mit Backup-Storage und Symantec-Sicherheitssoftware hat Dell den PowerEdge T110 entwickelt und dafür die Nettoeinstiegspreise gerade erst von 470 auf 349 Euro gesenkt. Angeboten wird das 1-Sockel-System in der Version T110 II mit Intels Quad-Core-Prozessoren der Xeon-Reihe E3-1200 oder Dual-Core-Prozessoren aus der i3-2100-Serie mit 3 MB Cache und 3,1 GHz. Als Betriebssystem stehen verschiedene Windows-Server-Versionen und Linux Enterprise Server (Suse und Red Hat) offen. Unterstützt werden bis zu 32 GB DDR3-Speicher und Festplattenkapazitäten von bis zu 8 TB. Der interne Hardware-RAID-Controller PERC H200 bietet einen Datendurchsatz von 6 GB/s.

Dell PowerEdge T110 II

Formfaktor

Tower

Speicher (max.)

16 GB DDR3

Prozessoren

Xeon E3 oder Core i3

Sockel

1

HHD-Storage (max.)

8 TB

PowerEdge T320

PowerEdge T320
PowerEdge T320
Foto: Dell

Als vorkonfigurierter File- und Back-Office-Server mit den neuesten Intel-Prozessoren der Xeon-Reihe E5-2400 und Option auf Intel Xeon E5-1410 oder Intel Pentium 1400 ist der PowerEdge T320 konzipiert. Mit RAS-Features ausgestattet, ist das Tower-System skalierbar und erweiterbar, um mit den Aufgaben im Rechenzentrum zu wachsen. Der T320 zu Preisen ab 749 Euro netto kommt mit verschiedenen Verwaltungsfunktionen und unterstützt bis zu 96 GB RAM mit Speichertaktraten bis 1.600 MHz, bis zu 24 TB internen Festplattenspeicher und den Einbau in ein 5U-Rack. Optional bieten sich eine redundante Stromversorgung und die Virtualisierung über die integrierten Hypervisoren mit Citrix Xen Server oder VMware vSphere an.

Dell PowerEdge T320

Formfaktor

Tower

Speicher (max.)

96 GB DDR3

Prozessoren

Xeon E5 und Pentium

Sockel

1

HHD-Storage (max.)

24 TB

PowerEdge M420

PowerEdge M420
PowerEdge M420
Foto: Dell

Der PowerEdge M420 ist laut Dell als der weltweit einzige 2-Sockel-Blade-Server ideal geeignet für Umgebungen mit begrenztem Platzangebot. Bis zu 32 dieser Blades lassen sich in dem dafür entwickelten PowerEdge-M1000e-Gehäuse mit 10-HE-Bauhöhe unterbringen, womit neben der Performance-Steigerung und Platzersparnis auch eine deutlich verbesserte Energieeffizienz einhergehen soll. Mit Intel-Prozessoren der Xeon-Reihe E5-2400, bis zu 192 GB DDR3-Speicher, Optionen auf Hot-plug-SSDs und Unterstützung von Virtualisierungssoftware, einer Reihe von Verwaltungsfunktionen und dem integrierten RAID-Hardware-Controller PERC H310 wird der M420 zu Preisen ab 1.449 Euro netto plus Versand angeboten.

Dell PowerEdge M420

Formfaktor

Blade-Server

Speicher (max.)

192 GB DDR3

Prozessoren

Xeon E5-24xx

Sockel

2

HHD-Storage (max.)

2 hot-plug SSDs mit 50 oder 200 GB

Fujitsu-Server wachsen mit den Ansprüchen

Primergy TX100 S3p

Primergy TX100 S3p
Primergy TX100 S3p
Foto: Fujitsu

Der Primergy TX100 S3p ist laut Fujitsu ideal für KMUs geeignet, die den Einstieg in einen Tower-Server mit Unterstützung von Intels leistungsfähigen Xeon-Prozessoren und 32 GB RAM suchen. Für eine hohe Verfügbarkeit und Datensicherheit sorgen Dual-Gigabit-LAN onboard, ECC-Speicher und optionales SATA RAID 5/6 mit Notstromversorgung. Angeboten wird das System mit zwei verschiedenen Netzteilen mit 85 oder 94 Prozent Energieeffizienz und optionaler 0-Watt-Funktionalität. Mit Preisen ab zirka 779 Euro bietet das System laut Fujitsu ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und soll sich für alle klassischen Serveraufgaben wie Datei-, Druck-, Web- und Büroanwendungen eignen.

Fujitsu Primergy TX100 S3p

Formfaktor

Tower

Speicher (max.)

32 GB DDR3

Prozessoren

Xeon E3, Core i3, Pentium

Sockel

1

HHD-Storage (max.)

12 TB

Primergy TX150 S8

Primergy TX150 S8
Primergy TX150 S8
Foto: Fujitsu

Als erweiterbaren Tower-Server für KMUs, Zweigstellen und virtualisierte Umgebungen mit Ansprüchen an hohe Verfügbarkeit schickt Fujitsu den Primergy TX150 S8 zum Preis von rund 1.600 Euro ins Rennen. Zusammen mit Prozessoren aus Intels Xeon-Reihen E5-1400 und E5-2400 soll das 1-Sockel-System für eine energieeffiziente hohe Leistung bürgen. Für Erweiterbarkeit stehen bis zu 96 GB Speicher und 6 Erweiterungssteckplätze, für die Hochverfügbarkeit eine Auswahl von Standard- oder redundanten Netzteilen sowie Hot-plug-Festplatten (8 x 3,5 Zoll oder 16 x 2,5 Zoll). Mittels eines Tower-to-Rack-Umrüstsatzes lässt sich der TX150 S8 auch in eine Rack-Infrastruktur einbinden.

Fujitsu Primergy TX150 S8

Formfaktor

4U Tower

Speicher (max.)

96 GB DDR3

Prozessoren (der Blades)

Xeon E5-1400 und E5-2400

Sockel

1

Speicherplatten

24 TB

Primergy BX400 S1

Primergy BX400 S1
Primergy BX400 S1
Foto: Fujitsu

Als Blade-Server in einem platzsparenden 6-HE-Gehäuse für ein 19-Zoll-Rack oder Floorstand empfiehlt Fujitsu den Primergy BX400 S1 KMUs, die die IT-Anforderungen von Großunternehmen, aber nur begrenzte Ressourcen und Budgets haben. Zusammen mit acht Server- oder Storage-Blades der Reihen Primergy BX92xx und SX9xxx soll das System zum Nettopreis von 6.500 Euro mit bis zu 50 Prozent weniger Stellfläche und 30 Prozent weniger Energiekosten auskommen und im Ergebnis Einsparungen von bis zu 25 Prozent bieten. Die an der Vorderseite einsteckbaren Dual-Socket-Server-Blades unterstützen Intels Xeon-Prozessoren der Serien 5500 und 5600 mit jeweils bis zu sechs Kernen. Rückseitig ist Platz für bis zu 4 Connection-Blades wie etwa dem IB-Switch 56 Gb 18/18 mit jeweils 18 x 56 Gb im Downlink und im Uplink.

Fujitsu Primergy BX400

Formfaktor

Blade-Server im 6-HE-Gehäuse

Speicher (max.)

768 GB mit 8 Server-Blades

Prozessoren

Xeon 55xx und Xeon 56xx

Sockel (max.)

8 x 2

Blades (max.)

8 x Server, 4 x Storage

HP ProLiant ML110 G7

HP ProLiant ML110 G7
HP ProLiant ML110 G7
Foto: HP

Als 1-Sockel-Einstiegsserver für kleine und mittelständische Unternehmen schickt Hewlett-Packard den HP ProLiant ML110 G7 auf den Laufsteg. Der 4U-Tower mit seinen Micro-ATX-Abmessungen richtet sich HP zufolge an expandierende Unternehmen mit begrenztem Platzbedarf. Unterstützt werden unter anderem die Intel-Prozessoren Pentium G840 und G850, Core i3-2100 und Xeon E3-1220. In der Version mit den genannten Pentium- und Xeon-Prozessoren werden die Geräte offiziell zu Händlereinkaufspreisen von 403 respektive 438 Euro angeboten, natürlich nur mit kleiner 250-GB-Festplatte. Die Straßenpreise liegen teils deutlich darunter (siehe Tabelle am Ende). Unterstützt werden bis zu 16 GB RAM und 8 TB Festplattenspeicher (4 x 2,0 TB hot-plug). Für die Fernwartung ist an iLO3 gedacht (HP Integrated Lights-Out 3), für die Erweiterung stehen vier PCI-Express-Steckplätze zur Verfügung. Die Nutzung einer redundanten Stromversorgung erfordert den Kauf eines entsprechenden 460-Watt-Netzteils.

HP ProLiant ML110 G7

Formfaktor

4U Tower

Speicher (max.)

16 GB

Prozessoren

Xeon E3, Core i3, Pentium

Sockel

1

Speicherplatten

8 TB

Acer mit einem ATX- und einem mATX-Tower

Acer AT110 F2

Acer AT110 F2
Acer AT110 F2
Foto: Acer

Nach dem im Markt nicht angenommenen Versuch, Gateway als Servermarke nach Europa zurückzuholen, prangt seit geraumer Zeit wieder das Acer-Logo auf den Geräten.
Der Acer AT110 F2 richtet sich in erster Linie an kleine Unternehmen, die nach einem Server mit Erweiterungsmöglichkeiten und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis suchen. Unterstützt werden Intel-Prozessoren der Xeon-Reihe E3 oder Core i3 mit vier oder zwei Kernen, Windows Server 2003, 2008 und 2008 R2 sowie Linux Enterprise Server. Hinzu kommen Festplatten mit einer Speicherkapazität von bis zu 8 TB. Die integrierte SATA-Festplatte mit Software-RAID und RAID-1+0-Support soll für höchste Datensicherheit sorgen, verschiedene Dienstprogramme wie Acer Smart Setup die Einrichtung und Nutzung vereinfachen. Neben vier PCI-Anschlüssen stehen acht USB-2.0-Ports zur Verfügung.

Acer AT110 F2

Formfaktor

mATX Tower

Speicher (max.)

16 GB DDR3

Prozessoren

Xeon E3 oder Core i3

Sockel

1

HHD-Storage (max.)

8 TB

Acer AT310 F2

Acer AT310 F2
Acer AT310 F2
Foto: Acer

Der Acer AT310 F2 ist das leistungsfähigere System und richtet sich an kleine wie mittelständische Unternehmen. Zur Auswahl stehen die Intel-Prozessoren der Serien Xeon E3-1200, Core i3 und Pentium. Optional lassen sich zwei 80-Plus-Gold-Netzteile mit jeweils 400 Watt (1+1 redundant und hot-swappable) einbauen. Sechs Steckplätze (davon 4 x PCIe) und bis zu 16 GB RAM bieten gute Erweiterungsmöglichkeiten. Hot-Plug-Festplatten, ein integrierter Gigabit-Ethernet-Controller und 6-Channel-SATA mit Software- und optional Hardware-RAID sollen der schnellen Übertragung und Sicherheit der Daten dienen. Acer Smart Console mit remote iKVM und andere Managementprogramme sowie drei Jahre Vor-Ort-Service (statt einem Jahr wie beim AT110) runden das Angebot ab.

Acer AT310 F2

Formfaktor

ATX Tower

Speicher (max.)

16 GB DDR3

Prozessoren

Xeon E3, Core i3, Pentium

Sockel

1

HHD-Storage (max.)

8 TB

Flach wie hoch – zwei IBM-Einsteiger

1U-Rack-Server System x3250 M4
1U-Rack-Server System x3250 M4
Foto: IBM

Als Einstiegsserver mit günstigen Anschaffungspreisen präsentiert IBM den 4U-Tower System x3100 M4 und das 1U-Rack-Server System x3250 M4. Die 1-Sockel-Systeme verstehen sich auf die Xeon-Prozessoren der neuen Reihe E3-1200, aber auch auf Pentium- und Core-i3-Prozessoren. Unterstützt werden bis zu 32 GB DDR3-Speicher. Das Rack-System hat Platz für zwei 3,5- und vier 2,5-Zoll-Festplatten, der Tower für jeweils doppelt so viele Platten mit einer maximalen Kapazität von 12 TB. Für Zuverlässigkeit und Sicherheit im 24/7-Einsatz lassen sich die Server optional mit Hardware-RAID und redundanter Stromversorgung ausrüsten sowie zum Teil mit hot-swap-fähigen SAS-Festplatten. Standardmäßig kommen sie mit ServeRAID C100 für die RAID-Level 0, 1 und 10. Dual Gigabit Ethernet sorgt für eine hohe Bandbreite zur Anbindung oder auch für das Systemmanagement und die Fernwartung über das neue IMM2 (Integrated Management Module Version 2). Für den x3100 M4 ist ein Tower-to-Rack-Kit verfügbar. Einsatzmöglichkeiten sind laut IBM nicht nur File- und Print-Services. Die Systeme sollen sich auch als Abteilungsserver oder Server im Retail-Bereich eignen.

IBM System x3100 M4

IBM System x3250 M4

Formfaktor

4U Tower

1U Rack

Speicher (max.)

32 GB DDR3

32 GB DDR3

Prozessoren

Xeon E3-12xx, Core i3, Pentium

Xeon E3-12xx, Core i3, Pentium

Sockel

1

1

HHD-Storage (max.)

12 TB

6 TB