Schnelle CPUs

Die besten Prozessoren im Benchmark-Duell

06.06.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Fazit

Die reine Rechenleistung betreffend spielt IBMs Power7 in einer eigenen Liga. Sowohl die Integer- als auch Floating-Point-Performance übertrifft die gesamte Konkurrenz meist um ein Vielfaches. Neben acht Kernen, vierfachem Multithreading pro Core, Turbo Modus, zwei integrierten DDR3-Speicher-Controllern für acht Channels und Taktfrequenzen bis 4,14 GHz verfügt der 45-nm-Prozessor auch über einen riesigen L3-Cache von bis zu 32 MByte. Egal ob zwei, vier oder acht Power7 im Server sind, die Konkurrenzsysteme sind chancenlos.

Im x86-Segement bei Systemen mit einem Sockel agieren dagegen Intels Westmere-basierender Core i7 und die Xeon-5600-Serie in relativ konkurrenzlos. Von Intels Core i7-2600K mit neuer Sandy-Bridge-Architektur liegen leider noch keine offiziellen SPEC-Ergebnisse vor - langsamer ist die Architektur mit AVX-Erweiterung sicherlich nicht. Der Power7 bietet zwar auch im Single-Thread-Modus die höchste Performance, jedoch sind 1-Sockel-Szenarien mit der IBM-CPU wenig praxisrelevant. AMDs Opteron mit zwölf Kernen bietet der Xeon-5600-Serie in der 2-Sockel-Konfiguration aber mehr als nur Paroli - die AMD-basierenden Systeme sind schneller.

Bei x86-Systemen mit vier Sockeln fällt das Rennen zwischen dem Xeon X7560 mit Octa-Core und Opteron 6180 SE mit 12-Kern-Technologie ebenfalls zugunsten von AMD aus. Während sich die Xeon-7500-Systeme zusätzlich durch ihre RAS-Features auf RISC-Niveau auszeichnen, punkten Opteron-6100-Server meist durch günstigere Preise. Systeme mit Prozessoren wie dem Power7, SPARC T3 sowie die meist langsameren SPARC64 VII+ liegen dagegen in einer ganz anderen Preisliga als Xeon- und Opteron-Server.

Ginge es also nach der puren Performance des einzelnen Prozessors, so hätten ein SPARC64 oder Itanium 9350 keine Daseinsberechtigung. Doch diese CPUs - wie auch der Power7 kommen vor allem in Systemen mit vier, acht, 16, 32 oder mehr Prozessoren zum Einsatz. Hier zählen neben der Skalierbarkeit vor allem auch die ausgeklügelten RAS-Features der CPUs für den sicheren Betrieb der Systeme. An Performance mangelt es durch die CPU-Anzahl dann ebenfalls nicht. Das Metier der x86-CPUs bleiben dagegen Systeme mit einem, zwei oder vier Prozessoren. Hier muss neben der Performance vor allem der Preis und die Energieeffizienz stimmen. Gefährlich wird den SPARCs und Co. aber, wie bereits erwähnt, die Xeon-7500-Plattform. Hier fischt Intel im Terrain der RISC-Maschinen. (cvi)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.