NAS, SAN, DAS, FC-SW, FCoE und iSCSI

Die besten Netz-Speichertechniken im Vergleich

29.04.2010
Von Andreas Wurm

Alternative iSCSI

Trotz der genannten Vorzüge eines SAN bringen dessen hohe Kosten die Entscheider immer wieder ins Grübeln. Gut wäre es, wenn sich die Vorteile der Speichertechnik ohne die hohen Kosten nutzen ließen, die durch die FC-Hardware entstehen. Es gibt verschiedene Überlegungen, wie sich solche dezidierten Speichernetze auch ausschließlich mit der vorhandenen Infrastruktur verwirklichen lassen; Letztere ist Ethernet, und die vorhandene Technik ist das Internet Protocol. Eine Möglichkeit bietet hier iSCSI.

Die Grundidee von iSCSI ist es, das SCSI-Protokoll über eine normale TCP/IP-Verbindung zu übertragen. Genau wie bei Fibre Channel ersetzt iSCSI hier das SCSI-Kabel. Allerdings in diesem Fall durch eine Ethernet-Verbindung, über die Daten mit Hilfe des TCP/IP-Protokolls versendet werden. Im Gegensatz zum SAN ließe sich so die vorhandene Hardware, wie zum Beispiel Switches, weiternutzen.

Sowohl iSCSI als auch Fibre Channel hat Vor- und Nachteile. Für Fibre Channel spricht der langjährige Einsatz, für iSCSI die geringeren Kosten, da ein Unternehmen hierfür nicht extra Hardware anschaffen muss. Allerdings hat sich Fibre Channel am Markt etabliert, iSCSI kämpft noch ein wenig gegen die Vorurteile, die Anwender einer Speichertechnik entgegenbringen, die mit dem Internet Protocol arbeitet. Und das, obwohl sich NAS in den vergangenen Jahren als zuverlässig erwiesen hat.

Network Attached Storage (NAS)

Wie der Name schon verrät, verhält es sich bei der NAS-Technik genau andersherum als bei SAN: Bei NAS ist das Storage-Gerät an das vorhandene Netz angeschlossen, bei SAN ist ein separates Netz mit den Speichereinheiten verbunden, beziehungsweise ein separates Netz ist Teil der Speicherinfrastruktur. Verwaltungsaufwand und Betriebskosten lassen sich immer dann sparen, wenn zum Beispiel einzelne Speichersysteme und verteilte Server zu einer großen Speichereinheit zusammengefügt werden. Wirtschaftlichkeit und gleichartiger Betrieb sind die Vorteile, die sich daraus ergeben. Durch so genannte NAS-Systeme lassen sich Daten innerhalb eines Unternehmens gemeinsam bearbeiten und einfacher austauschen.

NAS-Systeme bestehen aus mehreren Servern mit vorab eingestellter Plattenkapazität und einem schlanken Betriebssystem. Sind Daten in einem NAS-Netz hinterlegt, können mehrere Mitarbeiter gleichzeitig an den Daten arbeiten, ohne dass diese vervielfältigt werden müssen und ohne sie am jeweiligen Rechner vorzuhalten.

Im Gegensatz zur anderen großen Speichertechnik SAN lassen sich NAS-Einheiten direkt an das lokale Netz anschließen. Die Datenübertragung erfolgt im so genannten Dateiverfahren; das bedeutet, dass die gespeicherten Daten nur über ihren Namen angesprochen werden und nicht über den Ort, an dem sie gespeichert sind. Um über den Namen an die Dateien zu kommen, ist deshalb ein Fileserver nötig. Dieser arbeitet den Blockzugriff auf das eigentliche Speichermedium im Hintergrund unbemerkt ab. Die Client-Rechner kennen also nur den Namen der Datei, nicht aber ihren genauen Speicherort; und weil die Rechner auf den Datei-Server zugreifen und nicht auf den genauen Speicherort, können mehrere Anwender gleichzeitig auf ein und denselben Datenbestand zugreifen.