Test

Die besten Netbooks im Vergleich

29.09.2009
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Platz 5: MSI Wind U115

Platz 5: MSI Wind U115
Platz 5: MSI Wind U115

Fazit: Das MSI Wind U115 ist ein Top-Netbook: Es bietet eine lange Akkulaufzeit und ein sehr helles Display. Allerdings sollte sich MSI mehr Mühe bei der Verarbeitung geben - trotz der guten Tastatur nervt das Arbeiten am instabil stehenden Netbook sehr schnell. Durch das Abschalten der Festplatte lässt sich die Laufzeit zusätzlich deutlich verlängern: Diese Funktion arbeitete bei unserem Testgerät aber nicht zuverlässig. Außerdem steht in diesem Modus als Speicher nur die kleine SSD zur Verfügung.

MSI baut im Netbook Wind U115 neben der 160 GB großen 2,5-Zoll-Festplatte einen 8 GB Flash-Speicher ein. Auf der SSD hat MSI das Betriebssystem Windows XP Home installiert. Durch die Flash-Platte kostet das Wind U115 rund 100 Euro mehr als ein Netbook ohne Flash-Speicher.

Akkulaufzeit: Im MSI Wind U115 steckt ein großer 6-Zellen-Akku mit 58 Wattstunden: Damit und dank des sparsamen Prozessors Intel Atom Z530 sowie des Chipsatzes Intel US15W lief das MSI-Netbook ausdauernde neun Stunden beim WLAN-Surfen. Ein Divx-Video spielte es sechs Stunden lang ab, bevor es wieder an die Steckdose musste: Übrigens war die Laufzeit beim Abspielen von der SSD und von der Festplatte fast identisch - der Flash-Speicher macht das ohnehin genügsame MSI Wind U115 also nicht noch sparsamer. Um einen größeren Spareffekt zu erzielen, kann man die Standard-Festplatte abschalten. Das funktioniert über die Tastenkombination "Fn" und "F10" - allerdings nur im Akkubetrieb. Bei unserem Testgerät mussten wir erst den Akku mehrmals aus- und einbauen, bevor sich die Festplatte abschalten ließ. Und auch danach funktionierte es nicht zuverlässig. Ist die Festplatte aber mal vom Strom, spart man im Akkubetrieb weitere ein bis zwei Watt: Das MSI Wind U115 läuft dann sagenhafte 12:49 Stunden beim WLAN-Surfen und 6,5 Stunden bei der Video-Wiedergabe. Allerdings hat man im Sparbetrieb nur die 8 GB der Solid State Disk als Speicher zur Verfügung: Fürs Surfen reicht das locker aus, Downloads muss man dann auf die Festplatte umschichten, wenn das Netbook wieder am Stromnetz hängt.

Display: Die MSI-Netbooks begeistern fast durchweg mit ihrem sehr hellen, entspiegelten Display - das Wind U115 macht da keine Ausnahme. Es strahlte im Mittel über 240 cd/m2 hell und lässt sich damit auch unter freiem Himmel problemlos nutzen. Sehr gute Werte fuhr es auch beim Kontrast und der Helligkeitsverteilung ein. Farben stellte es satt, aber etwas knallig dar. Unter Last störte der Lüfter etwas: Er erreichte bei der Geräuschmessung 0,7 Sone - nicht ohrenbetäubend, aber es gibt leisere Netbooks.

Tastatur: Eigentlich hätte sich das MSI Wind U115 für die stabile und leise Tastatur eine bessere Note verdient. Doch besonders beim Tippen nervte uns eine Eigenart der Wind-Netbooks, die beim U115 besonders störend hervortrat: Das Netbook steht sehr wacklig und instabil - selbst wenn man das aufgeklappte Displays nur leicht berührt, kippt das Mini-Notebook nach hinten. Die Tasten liegen in einem ausreichend großen 17,5-Millimeter-Raster. Allerdings sind einige Satzzeichen-Tasten verkleinert.

Tempo: Das MSI-Gerät gehört zu den langsameren Netbooks - daran ändert auch die SSD nichts. Allerdings verkürzt sie den Abstand des MSI Wind U115, in dem die leistungsschwächere Kombination Atom Z 530 und Chipsatz US15W arbeitet, zu den etwas schnelleren Netbooks mit Atom N270 oder N280: Mit SSD erreichte das Wind U115 im PC Mark 05 1409 Punkte - damit liegt es rund fünf Prozent hinter den Atom-N-Netbooks, weil die SSD hohe Leseraten bietet. Spielten wir den Benchmark von der Festplatte ab, schaffte das MSI Wind U115 nur 1219 Punkte.

Ausführlicher Testbericht: MSI Wind U115