Was Personalprofis raten

Die besten Karrierestrategien für Bewerber und Berater

20.01.2011
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

5. Weiterbildung im Joballtag, wie klappt das?

Das Software- und-Beratungshaus Itemis aus Lünen ist für sein Weiterbildungsmodell "4+1" mehrfach ausgezeichnet worden. Es erlaubt den Mitarbeitern, sich einen Tag in der Woche weiterzubilden. Ein CW-Leser will nun wissen, wie dieses Modell in der Praxis funktioniert?

Itemis-Personalvorstand Jens Trompeter antwortet: "Wir denken, dass es gerade jetzt wichtig ist, für unsere IT-Berater qualifizierte Aufgaben zu finden. Das klappt natürlich nur, wenn die Mitarbeiter die Chance haben, technologisch immer auf dem neuesten Stand zu sein. Daher haben wir auch mit Beginn der schwierigen Zeiten innerhalb weniger Tage unsere Trainings-Series an den Start gebracht: ein Programm zum internen Wissensaustausch.

Jens Tompeter, Itemis: "Dringende Projekte gehen vor Weiterbildung."
Jens Tompeter, Itemis: "Dringende Projekte gehen vor Weiterbildung."
Foto: itemis

Die Mitarbeiter besuchen generell nicht `irgendwelche Kurse`. Der +1 Tag wird zum Beispiel in unseren Study Groups umgesetzt, wo sich Mitarbeiter eigeninitiativ zusammenfinden, um neue Technologien oder Methoden kennen zu lernen, sich einzuarbeiten und zu evaluieren, ob sie für uns und unsere Kunden interessant wären. Andere Kollegen nutzen den +1 Tag, um Fachartikel oder Fachbücher zu schreiben.

Es ist schon so, dass nicht jeder Mitarbeiter das Modell nutzt. Manchmal kann das auch durchaus mit dem Projektdruck zusammenhängen. Ganz klar gilt: Kundenprojekte gehen vor. Deshalb funktioniert die Umsetzung auch nicht immer als ein Tag pro Woche sondern vielmehr als Quote: Unseren Mitarbeitern sind 20 Prozent ihrer Arbeitszeit in ihren Arbeitsverträgen für die persönliche Weiterentwicklung verbrieft. Oft ist es auch so, dass Kollegen nach einem Kundenprojekt eine gewisse Zeit "am Stück" für ihre persönliche Entwicklung bekommen. Außerdem haben wir immer mehrere Forschungsprojekte im Angebot. Hier mitzuarbeiten ist natürlich auch eine besondere Herausforderung und bietet gute Rahmenbedingungen für die eigene Weiterbildung."