Great Place to Work Wettbewerb

Die besten Arbeitgeber in der ITK 2014

19.06.2014
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Zum zweiten Mal kürte das Great Place to Work Institute zusammen mit dem Bitkom und der COMPUTERWOCHE die ITK-Unternehmen mit den zufriedensten Mitarbeitern und der besten Personalarbeit. Die diesjährigen Sieger Microsoft, NetApp, MaibornWolff, Perbit und QAware zeichnen sich durch eine herausragende Arbeitsplatzkultur aus.

Der Innovationsdruck in der ITK-Branche ist nicht nur in technologischer Hinsicht groß. Seit Jahren gehören Informatiker zu den umworbensten Zielgruppen auf dem Arbeitsmarkt, so dass sich Unternehmen viel einfallen lassen müssen - um Bewerber auf sich aufmerksam zu machen und zu überzeugen, aber auch um Mitarbeiter an Bord zu halten. Ein Weg, um als guter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, ist das Siegel "Great Place to Work". Seit elf Jahren kürt das unabhängige Great Place to Work Institute die 100 besten Arbeitgeber der Republik, schon immer war der Anteil der IT-Unternehmen in diesem branchenübergreifenden Ranking hoch. Seit 2012 können sich Unternehmen der ITK-Branche und IT-Abteilungen von Anwenderunternehmen im Wettbewerb "Die besten Arbeitgeber in der ITK" messen.

Sebastian Diefenbach, Great Place to Work Institute: "Sehr guten Arbeitgebern gelingt es, Führungsnähe und ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl herzustellen."
Sebastian Diefenbach, Great Place to Work Institute: "Sehr guten Arbeitgebern gelingt es, Führungsnähe und ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl herzustellen."
Foto: Great Place to Work

132 ITK-Unternehmen mit insgesamt über 50.000 Beschäftigten haben sich in diesem Jahr dem Benchmark-Wettbewerb gestellt. Knapp 25.000 Mitarbeiter dieser Unternehmen wurden anonym zu den Themen Vertrauen, Identifikation, Teamgeist, berufliche Entwicklung und Work-Life-Balance befragt. Zudem waren die Personalverantwortlichen aufgerufen, ihre Instrumente bezüglich nachhaltige Personalführung, Chancengleichheit oder Kompetenzvermittlung Arbeit für das so genannte Kultur Audit evaluieren zu lassen, was zu einem Drittel in die Gesamtnote einging.

Arbeitsplatzkultur macht den Unterschied

Als beste Arbeitgeber konnten sich 50 Firmen platzieren, Microsoft, Netapp, MaibornWolff, Perbit Software und QAware heißen die jeweiligen Sieger in den fünf Größenklassen. Wie im vergangenen Jahr zeigte sich: Die Arbeitsplatzkultur macht den Unterschied zwischen gutem und sehr gutem Arbeitgeber. "Der größte Hebel für die Zufriedenheit der Mitarbeiter sind weder das Gehalt noch Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Dass diese Themen stimmen, begreifen IT-Experten als Grundvoraussetzung", fasst Sebastian Diefenbach vom Great Place to Work Institute und Projektleiter des Wettbewerbs "Die besten Arbeitgeber in der ITK 2014", zusammen. So erwarten Mitarbeiter durchaus ein mindestens branchenübliches Gehalt, das im in der Informations- und Kommunikationstechnologie auch höher als in anderen Branchen angesiedelt ist, und gute Möglichkeiten, sich im Unternehmen weiter zu entwicklen.

Den Ausschlag geben aber weiche Faktoren, so Diefenbach weiter: "Sehr guten Arbeitgebern gelingt es, Führungsnähe und ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl herzustellen." Sind die Führungskräfte nah dran an den Mitarbeitern und zeigen sich offen für Ideen, aber auch Kritik aus der Belegschaft, beeinflusst das die Arbeitsplatzkultur unmittelbar. Eine Schlüsselrolle kommt Managern auch in dem zweiten Feld zu, in dem sich sehr gute Arbeitgeber vom Rest abgrenzen: Mitarbeiter wollen anerkannt werden und für ihre geleistete Arbeit Wertschätzung erfahren, sagt Diefenbach: "Das muss nicht immer mit Kosten oder großem Zeitaufwand verbunden sein." So erhalten die Mitarbeiter in einer der ausgezeichneten Firmen nicht nur mündliches Lob, sondern auch schriftlich per Mail, und die Geschäftsführung wird immer auf CC gesetzt. "Das Lob wird verstärkt, und gute Leistungen rücken ins Bewusstsein der Geschäftsführung", erläutert Diefenbach.

Guter Teamgeist und Feierkultur

Das dritte Merkmal, das die besten ITK-Arbeitgeber kennzeichnet, ist der sehr gute Teamgeist, der oft mit einer besonderen Feierkultur einhergeht: Viele der ausgezeichneten Unternehmen feiern gern, ob nun mit einzelnen Teams und Abteilungen oder mit der ganzen Mannschaft, ob nun anlässlich bestimmter Ereignisse (Sommerfest, Weihnachtsfeier, Silvesterparty) oder besonderer Erfolge.

Gute Noten erhalten die prämierten Unternehmen auch in Sachen Work-Life-Balance, obwohl Arbeitsbelastung und Projektdruck in der Branche hoch sind. Das versuchen die Arbeitgeber mit flexiblen Arbeitszeiten und einer Vielzahl von Maßnahmen, die körperliche wie psychische Gesundheit fördern, abzupuffern. Auch hier sind der Kreativität der Personalabteilungen keine Grenzen gesetzt: Von Lauftreffs über Massageservice am Arbeitsplatz bis zu Managerseminaren über gesundes Führen ist alles möglich.

Wir haben sieben Siegerunternehmen gefragt, wie sie eine gute Arbeitsplatzkultur schaffen und was sie tun müssen, damit ihre Mitarbeiter zufrieden bleiben.