THEMA DER WOCHE

Die Bedrohung kommt von innen

07.06.2006
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Sehr wichtig sei auch, dass Anwender Informationen über neue Sicherheitslücken - etwa in Betriebssystemen - erhalten, fährt Helmbrecht fort. "Hier ist entscheidend, wie schnell der Anwender die Information bekommt, dass eine Sicherheitslücke besteht, und ob sein System und seine Software überhaupt betroffen sind und was er dagegen tun kann."

Entsprechende Auskünfte liefert der E-Mail-Warnservice des Bürger-CERT (siehe Kasten "Links"). Muss der Anwender erst langwierig nach Informationen suchen, ist es oft schon zu spät. "Die Zahl der Zero-Day-Exploits nimmt zu", begründet der BSI-Präsident. Gemeint ist die Summe der Attacken, die Hacker unmittelbar starten, nachdem Sicherheitslücken ruchbar werden.

Basis-Check zur Sicherheit

Die Firma Computer Associates (CA) hat unter dem unten angeführten Link einen Basis-Check zur Optimierung der Sicherheit insbesondere von Rechnern privater Anwender und von kleinen Unternehmen veröffentlicht. Hier gibt es Handlungsempfehlungen und sieben Individual-Checks zu praxisrelevanten Themen wie Medienkompetenz und Kinderschutz, Online-Banking und E-Mail-Kommunikation.

https://www.sicher-im-netz.de/default.aspx?sicherheit/ihre/checklisten/default

Pohlmann von Teletrust warnt in diesem Zusammenhang: "Meiner Meinung nach versuchen sich Gesellschaften gerade einmal in den ersten Schritten, um mit den neuen Herausforderungen des Internet fertig zu werden. Ähnlich wie im Straßenverkehr müssen wir angemessene Sicherheitsmechanismen erst noch erlernen."

Gut gebrüllt Löwe, könnte man sagen - und zu Recht gebrüllt, wie Magnus Kalkuhl, Virusanalyst bei Kaspersky Lab, schon fast ungehalten bestätigt: "Es gibt immer wieder Computerbesitzer, die mit stolz geschwellter Brust behaupten, keinerlei Schutzsoftware zu benötigen. Dabei belästigt ihr Rechner längst unbemerkt die PCs anderer User als Spam-Schleuder."

In größeren Unternehmen würde die allgemeine Sicherheitsbedrohung zwar durch den Einsatz von Virenscannern auf Mailservern und Arbeitsplatzrechnern etwas entschärft, "aber auch Sicherheitsgurte und Airbags können nur noch wenig zur Schadensbegrenzung beitragen, wenn jemand mit 200 Stundenkilometern im Auto fröhlich die Gegenfahrbahn entlang rast."