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Die Aufgaben von IT-Profis ändern sich in rasantem Tempo

14.11.2005
Die Kenntnis der technischen Infrastruktur reicht nicht mehr aus, um in der IT Karriere zu machen.

Sechs von zehn Mitarbeitern in IT-Abteilungen werden bis 2010 neue, mehr an Business-Belangen orientierte Jobs im Unternehmen annehmen. Das prophezeien die Analysten von Gartner. Die Aufgaben der IT-Profis sollen mehr mit Informations-, Prozess- und Beziehungs-Management zu tun haben. Heute beschäftige sich die IT zu zirka 65 Prozent mit technischer Infrastruktur und dazugehörenden Services. Dieser Anteil werde im Jahr 2010 auf 40 Prozent gesunken sein. Viele Aufgaben würden künftig von Anbietern eingekauft, unter ihnen ein zunehmender Anteil mit Sitz in Billiglohnländern.

Von derzeit 20 auf dann 30 Prozent soll bis 2010 die Beschäftigung mit Information-Management steigen. Darunter subsumiert Gartner Business Intelligence, Online-Kundenservice, Initiativen zur Unterstützung des Workflows, Such- und Retrieval-Praktiken sowie Collaboration. Entsprechende Talente würden von Anwender, Systemintegratoren und Beratungshäusern gesucht.

Verschiedene Aufgaben kommen auch auf Prozess-Manager und -Designer zu, die heute zehn Prozent der IT-Aufgaben erledigen und deren Anteil 2010 auf 20 Prozent steigen soll. Sie werden die geschäftskritischen Abläufe in Anwenderunternehmen entwerfen, die Geschäftsprozess-Automatisierung selbst verbessern und die Zusammenarbeit mit Third Partys organisieren. Von derzeit fünf auf dann zehn Prozent steigt der Gartner-Prognose zufolge der Anteil der Aufgaben, die sich mit Beziehungs-Management und Sourcing befasst.

Die Analysten erwarten außerdem, dass bis zu 30 Prozent der besten IT-Beschäftigten in Anwenderunternehmen die Seiten wechseln und bei IT-Anbietern und Dienstleistern anheuern werden. Des Weiteren gehen sie von einem Schrumpfen der IT-Organisationen aus: Mindestens um 30 Prozent kleiner als 2005 sollen IT-Shops im Jahr 2010 durchschnittlich sein. Zehn bis 15 Prozent aller IT-Fachkräfte werden den Prognosen zufolge bis 2010 nicht mehr professionell mit Informationstechnik zu tun haben.

Als Ursachen für diese Entwicklungen nennt Gartner die zunehmende IT-Automatisierung, den Outsourcing- und Offshoring-Trend sowie den anhaltenden Konzentrationsprozess in der IT-Industrie. Beschäftigte hätten dann Chancen, wenn sie sich beispielsweise Know-how über ihre Branchen sowie die unternehmenseigenen Kernprozessen aneigneten. Hilfreich könne es außerdem sein, kundenspezifische Kenntnisse zu sammeln oder über die zunehmend komplizierten regulatorischen Rahmenbedingungen für Unternehmen informiert zu sein. (hv)