Die artigen Töchter - Unternehmenskultur in den Niederlassungen US-amerikanischer Firmen

05.09.2002
Von in Ingrid

Allerdings stehen längst nicht alle US-amerikanischen Unternehmen hierzulande den Gewerkschaften und dem eigenen Betriebsrat grundsätzlich kritisch gegenüber. „Es hängt sehr stark vom jeweiligen Manager ab“, erzählt Michael Leppek von der IG Metall in München. „Manche wie Daimler-Chrysler sind sogar stolz auf ein gutes Verhältnis und betonen auch die Vorteile einer verständnisvollen Zusammenarbeit.“ Allerdings irritieren das deutsche Arbeitsrecht und seine Schutzfunktionen für die Angestellten viele US-Amerikaner, die eine Hire-und-Fire-Politik gewohnt sind.

„Das Berufsleben dort ist viel schnelllebiger“, beobachtete der Diplommathematiker Exner. „Die US-Kollegen bekommen große Augen, wenn sie hören, dass wir 25 bis 30 Urlaubstage pro Jahre haben, während sie sich mit acht bis zehn zufrieden geben müssen.“