Die Abloesung der Mainframes beginnt Kendall bringt massiv-parallele Rechner ueber Canon nach Japan

06.08.1993

TOKIO (IDG) - Einen potenten Partner fuer die Vermarktung der massiv-parallelen Computer "KSR1" in Japan hat die Kendall Square Research Corp. (KSR) mit der Canon Software Inc. gefunden.

Zusammen mit der Schwesterfirma Canon Supercomputing Inc. wollen die Japaner nach Einbindung der KSR1 in bestehende Umgebungen im ersten Jahr fuenf Systeme verkaufen. Ein potentieller Kaeufer ist mit der japanischen Regierung in Sicht, die elf Hochleistungsrechner anschaffen will, um damit sechs Ministerien ueber Hochgeschwindigkeits-Netze zu verbinden. Canon rechnet sich gute Chancen aus, den Auftrag fuer die geplanten fuenf massiv- parallelen Rechner (MPP) - die anderen sechs sollen traditionelle Supercomputer sein - zu erhalten.

Fuer Kendall bedeutet die Marketing-Vereinbarung mit Canon den Einstieg in den prosperierenden kommerziellen japanischen Markt. Einheimische Konkurrenz muessen die Amerikaner nach Ansicht von Shigeo Shiobara, Marketing-Manager der Canon Supercomputing Inc.,

nicht befuerchten, da japanische Hersteller wie Fujitsu keine fertigen Systeme anbieten koennten: "Die einzigen Lieferanten von massiv-parallelen Rechnern in Japan sind Thinking Machines mit fuenf Installationen und Intel mit zwei."

KSR verlaesst damit den technisch-wissenschaftlichen Bereich und versucht, seine Rechner als zentrale Datenbank- und Transaktionsverarbeitungs-Systeme im kommerziellen Umfeld zu etablieren. Schaetzungen gehen von einem potentiellen weltweiten Marktvolumen von rund 30 Milliarden Dollar aus - achtmal groesser als der technische Markt.

Nach Ansicht von Shiobara werden MPP-Systeme in den naechsten zwei bis drei Jahren herkoemmliche Mainframes in den japanischen Unternehmen ersetzen. Als Hauptgruende fuer die Wachabloesung werden wirtschaftliche Vorzuege genannt: Eine KSR1 kostet nach seinen Angaben nur ein Zehntel eines vergleichbaren IBM-Mainframes und verbraucht rund 97 Prozent weniger Strom.