To-Do-Liste 2011

Die 8 größten IT-Probleme

27.10.2011
Von Paul Venezia

IPv6, die Zukunft des Internets

Wir sind uns sicher, dass bei einem ähnlichen Artikel vor fünf Jahren IPv6 ebenfalls auf der Liste gestanden hätte. Doch bis heute sind wir einer flächendeckenden IPv6-Einführung kaum einen Schritt näher gekommen. Teilweise liegt es an der komfortablen Telefonnummer-Länge der IPv4-Adressen. Schließlich sind Zahlentripel, wie 192.168.1.100 deutlich einfacher zu merken als 3eff:4960:0:1001:68.

IPv6, die Zukunft des Internets
IPv6, die Zukunft des Internets
Foto: Fotolia.de/nmedia

Ebenfalls wahr ist, dass die meisten IT-Unternehmen und -Organisationen mit den reservierten IPv4-Adressen im letzten Jahrzehnt problemlos zurechtkamen. Die Umstellung von IPv4 auf IPv6 ist nicht nur ein riesiger Umnummerierungs-Prozess, sondern alle IT-Geräte müssen auch mit dem neuen Standard kompatibel sein. Gerade Letzteres ist doch schwieriger als erwartet, da sich viele Unternehmen nur ungern von liebgewonnener Netzwerk-Hardware trennen, was nicht zuletzt an den mit einer Erneuerung verbundenen Kosten liegt.

Kurzum ist das Problem von IPv6, dass die Vorteile für einen Unternehmer kaum wahrnehmbar sind, während mit einer Umstellung viele Investitionen und Anstrengungen verbunden sind. Sofern die Investionslage der Unternehmen weiterhin angespannt bleibt, gibt es schlichtweg keinen Spielraum für eine Umstellung. Aber diese Schwierigkeit wird im Moment vom größeren Problem des Verschwindens von IPv4-Adressen überschattet. Dies liegt vor allem an China, das Adressen in alarmierender Geschwindigkeit beansprucht.

Aber auch die explosionsartige Verbreitung mobiler Internet-Geräte trägt zum Problem bei.
Wenn es ein bisschen Hoffnung auf eine Initiative für IPv6 gibt, dann sollte sich die IT-Welt mit dem Anstoß nicht mehr viel Zeit lassen. Jeder weitere Tag mit IPv4 erhöht die Anzahl der Port-Adress-Übersetzungen für die Firewall und erschwert damit eine schnelle und effiziente Umstellung auf IPv6. Wir müssen diesen Teufelskreis schnellstmöglich durchbrechen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)