AT-Clone-Anbieter schlagen nach IBMs-XT-Ankündigung nochmal zu:

Die 286-Welle schwappt unvermindert weiter

03.10.1986

HOUSTON/NEW YORK (CWN) - Auf das IBM-Announcement des XT-286 hat jetzt Compaq reagiert: Kaum, daß das Unternehmen mit den 80386-Maschinen die oberste Grenze seiner Produktpalette markiert hat, kontert man nun auch mit einem aufgemöbelten Deskpro, der über ähnliche Features wie der Beinahe-AT von Big Blue verfügt. Andere Anbieter verhalten sich ähnlich.

Das Gerät bietet dem Anwender nach Compaq-Angaben serienmäßig eine 20-MB-Festplatte, eine Hauptspeicherkapazität von 640 KB sowie ein 1,2-MB-Diskettenlaufwerk und soll zu einem Preis von knapp 4000 Dollar angeboten werden. Im gleichen Zuge hat das Unternehmen den Preis für das Deskpro-1-Modell um fast 25 Prozent gesenkt; damit wird das System, das serienmäßig über einen 256 KB großen Hauptspeicher und ein 1,2-MB-Diskettenlaufwerk verfügt, jetzt für 3000 statt bisher 4000 Dollar angeboten.

Auch Sperry und Ericsson sind mit AT-Clones dabei

Mit einer ebenbürtigen Maschine, die gleichsam im nicht mehr eindeutig erfaßbaren Grenzbereich zwischen Mikro und sogenannter Workstation angesiedelt ist, reihte sich vor einiger Zeit bereits Sperry mit seinem PC/Micro-lT ein. Auch hier findet sich die vom AT her bekannte 286-Basis wieder, die nach den Planen des Anbieters neben dem Einsatz als Stand-alone-Mikro auch unter Xenix System V als Multiuser-Maschine fungieren soll. Eine von den Features her mit der Compaq-Maschine vergleichbare Konfiguration schlägt für den Sperry-Interessenten mit knapp 3600 Dollar zu Buche; dafür erhält er eine Hauptspeicherkapazität von 512 KB sowie eine 20-MB-Harddisk und als Betriebssystem DOS 3.1.

Die im kalifornischen Culver City ansässige, hierzulande jedoch weniger bekannte Rexon Business Machines kann ebenfalls etwas für die Schar der AT-Clone-Interessenten tun. Die TX-Serie des Anbieters basiert auch auf dem Intel-286 ohne Wait-States und wird von Xenis System V unterstützt. Das aus insgesamt vier Maschinen bestehende TX-Sortiment hat folgende Eigenschaften gemeinsam: eine Hauptspeicherkapazität von einem Megabyte, acht serielle und vier parallele Schnittstellen, Xenix-V-Betriebssystem, ein 1,2-MB-Diskettenlaufwerk und einen 60-MB-Streamer im 1/4-Zoll-Format. Unterschiede ergeben sich bei den Rexon-Systemen hinsichtlich der Plattenspeicherkapazität. So kann das Modell RX 105-TX insgesamt 51 MB Daten aufnehmen, das Modell 205 speichert 85 MB, bei der 305 stehen 191 MB zur Verfügung, und das System 405 schließlich bietet auf der Festplatte 227 MB an Daten Platz. Alle Modelle können nach Angaben des Anbieters auch mit Zweifach-Festplatte ausgerüstet werden, womit die Kapazität noch entsprechend verdoppelt werden kann. Die durchschnittliche Zugriffszeit wird mit rund 30 Millisekunden angegeben. Als Optionen sind für alle TX-Modelle auch 80287-Coprozessoren und ein ?-Zoll-Bandlaufwerk mit einer Aufzeichnungsdichte von 1600 Bits pro Zoll erhältlich; zudem lasse sich die Systemreihe im Feld auf eine Hauptspeicherkapazität von 4 MB aufrüsten. Die Preise für die vier 286-Modelle bewegen sich zwischen 13000 und 27000 Dollar.

Auch Ericsson Information Systems mischt im 286er Reigen kräftig mit: Als neues Mitglied der Arbeitsplatzfamilie des Herstellers konnte vor kurzem der WS 286 als AT-kompatibler Mikro für den Stand-alone-Bereich vorgestellt werden. Basierend auf dem AT-Baustein von Intel, taktet der Rechner mit 8 Megahertz ohne Wait-States. Die standardmäßige Hauptspeicherkapazität beträgt 512 KB, lasse sich laut Ericsson jedoch bis auf maximal 8 MB ausbauen. Verfügbar sind des weiteren eine serielle und eine parallele Schnittstelle, und acht Steckplätze erlauben den Einsatz von Zusatzkarten in diesem Rechner. Ein Diskettenlaufwerk mit 1,2 MB Kapazität und Festplatten mit wahlweise 20 oder 40 MB Speichervolumen sind ebenfalls standardmäßig vorhanden. Als Erweiterungen kann das Unternehmen mit zwei seriellen Schnittstellen sowie mit diversen Kommunikations- und Netzwerkadaptern aufwarten.