Topliste

Die 25 besten PCs aller Zeiten

15.04.2011
Von Ruwen Schwerin

Die besten PCs aller Zeiten: Plätze 4-2

4. Apple Macintosh Plus (1986)

Im Jahr 1984 brachte Apple den ursprünglichen Macintosh heraus, wenn auch stark vom Xerox Star beeinflusst, wurde er ein Durchbruch im Bereich der Personal Computer. Aber seine 128 KB Speicher waren so dürftig, dass die Maschine praktisch unbrauchbar war. Im Jahr 1986 konnte das Unternehmen mit dem Macintosh Plus dann aber einen wirklichen Glücksgriff landen.

Der 2599 Dollar teure Mac Plus hatte den gleichen Motorola 68000-Prozessor wie der originale Mac, aber kam mit ganzen 1MB RAM, die auf 4 MB RAM erweitert werden konnten. Er unterstützt das brandneue, doppelseitige 800-KB-Floppy-Disk-Format, und war der erste Mac mit einem SCSI-Anschluss für schnelle Datenübertragung zu und von einer externen Festplatte. Wie zuvor bereits bei anderen Macs, waren im hübschen, beigen All-in-one-Gehäuse ein monochromes 512x342-Pixel-Display und ein 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk untergebracht. Auch die passenden beigen Eingabegeräte waren dabei: Eine robuste Tastatur mit einem numerischen Tastenfeld, verbunden durch ein Spiralkabel, und eine klobige, rechteckig Maus.

Apple verkauft den Mac Plus bis 1990, damit ist er das am längsten verkaufen Mac-Modell aller Zeiten. Bis dahin erreichte er Kult-Status wegen eines Auftritts in dem Film "Star Trek IV: The Voyage Home“. Defekte Modelle haben auch schon ein ganz anderes Leben nach dem Tod gefunden: Sie wurden als Aquarien wiedergeboren.

3. Xerox 8010 Information System (1981)

Xerox 8010 Information System (1981)
Xerox 8010 Information System (1981)

Es ist sicher selten, dass sehr viele Computer einem Flop sehr viel verdanken. Dieser Flop ist das Xerox 8010 Information System (besser bekannt als der Xerox Star), der Computer, der vielen der im legendären PARC Forschungslabor des Unternehmens entwickelten Innovationen zum Durchbruch verhalf, die erstmals im Alto-Computer zu sehen waren (welcher nie als kommerzielles Produkt verkauft wurde) .

Angekündigt 1981 und ausgeliefert im Jahr 1982, hatte der Star eine grafische Benutzeroberfläche mit what-you-see-is-what-you-get-Grafik und einem wie heute üblichen virtuellen Desktop (der, wie im DigiBarn-Museum http://www.digibarn.com/collections/systems/xerox-8010/index.html dokumentiert, auch noch heute eindrucksvoll aussieht). Er verwendet eine Maus, ein Gerät, das damals so fremd war, dass Xerox es in der Dokumentation auch als "Hand-held-Pointer" bezeichnete. Es hatte einen integrierten Ethernet-Anschluss und könnte mit einem "12-ppm-Laserdrucker von zwei Drittel der Größe einer Waschmaschine zusammenarbeiten", sagt Dave Curbow, der dem Star-Team als Software-Ingenieur im Jahr 1983 beitrat. "Es gab viel zu viele Premieren, um alle aufzuzählen."

Er hatte auch einen hohen Preis - 16.500 Dollar pro Gerät -, und das war erst der Anfang, denn die Idee war, dass Unternehmen sich mit mehreren vernetzten Workstations, Servern und Peripheriegeräten ausstatten würden. "Mit nur einer Maschine kann man eben nicht alles tun", erklärt Curbow.

Da der Kauf auch nur eines einzigen kleinen Computers so neu war zu dieser Zeit, ist es nicht erstaunlich, dass Xerox Mühe hatte den Star an Unternehmen zu verkaufen. Ein paar Jahre später hatte dann Apples Macintosh, der vom Xerox beeinflusst war, wesentlich mehr Erfolg bei einem Preis von „nur“ 2495 Dollar. Aber im Laufe der Zeit wurde fast jede der Xerox-Ideen ein zentraler Bestandteil des Computer-Alltags.

(Foto von Dave Curbow und www.digibarn.com)

2. Compaq Deskpro 386 (1986)

In den ersten Jahren der Ära der IBM-kompatiblen-PCs hatte die Industrie einen unangefochtenen Marktführer - Big Blue selbst. Dann geschah etwas Seltsames: Intel stellte den mächtigen 80386-Prozessor vor, den ersten 32-Bit-Prozessor, und es war Compaq, nicht IBM, die als erstes einen 386-PC auf den Markt brachten.

Der Preis des Deskpro 386 war mit 6499 Dollar nicht so himmelhoch, wie es heute klingen mag, wenn man erwägt, dass erschwingliche Konfigurationen von IBMs AT mindestens 5000 Dollar kosteten und seine High-End-Geräte in der Regel die Grenze von 16.000 Dollar überstiegen. Mit einem 32-Bit-Bus und 16 MHz Taktrate "spielte die CPU-Leistung des Deskpro 386 in einer anderen Liga", schrieb die PC World zu dieser Zeit.

Im Jahr 1986 war es nicht selbstverständlich, dass ein Computer der nächsten Generation bereits standardmäßig PC-Software der vorherigen Generation ausführen konnte. Der IBM RT, der eine RISC-CPU verwendete, konnte das nicht. Und so war der Umstand, dass auf dem Deskpro DOS, Windows, Lotus 1-2-3 und anderen wichtigen Anwendungen perfekt liefen genauso ein Verkaufsargument wie die Tatsache, dass alles mit unglaublicher Geschwindigkeit ausgeführt wurde.

Der Deskpro 386 war nicht nur einer der mächtigsten, populärsten PCs seiner Zeit - er war auch der überzeugende Beweis dafür, dass die PC-Plattform weitaus größer war, als die anderer Unternehmen.