IBM PS/2, Apple OpenDoc, Windows Vista

Die 19 größten Flops der IT-Geschichte

14.06.2013
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Plätze 18 bis 16: Copland, GNU, Oracle 8i

14. Copland

Copland sollte der moderne Nachfolger von Apples Mac OS werden - der geplanten Veröffentlichung im Jahr 1995 standen jedoch interne Querelen der Entwicklungsabteilung im Weg. So erfuhr niemand, wie weit das Unternehmen gekommen wäre, wenn es das eigene Betriebssystem auf den Weg gebracht und nicht stattdessen Steve Jobs' NeXT OS gekauft hätte, das die Basis für das 1999 veröffentlichte Mac OS X bildete. Ironie des Schicksals: Jobs hatte die Firma zehn Jahre zuvor wegen interner Streitereien verlassen.

13. GNU Hurd

Richard Stallman hatte große Visionen, fand ein Jahrzehnt lang aber kein Gehör.
Richard Stallman hatte große Visionen, fand ein Jahrzehnt lang aber kein Gehör.

Richard Stallman startete das GNU-Projekt im Jahr 1983, um das erste freie Betriebssystem zu entwickeln: Kernel, Tools, Applikationen, Dokumentation - alles sollte gemeinschaftlich entwickelt werden und allgemein kostenlos zugänglich sein. 25 Jahre später gibt es immer noch keinen GNU-Kernel. "Hurd", der Codename der geplanten Entwicklung, sollte die Krönungszeremonie der Open-Source-Bewegung werden - stattdessen steht es nun stellvertretend für eine ganze Generation missratener Softwareentwicklungen. Erst Linus Torvalds startete Anfang der 90er einen neuen viel versprechenden Versuch - diesmal erfolgreich.

12. Oracle Raw Iron

Was ist das beste Betriebssystem für einen Datenbankserver? Windows? Linux? AIX? Oracles Antwort im Jahr 1998: nichts von den dreien, sondern eine Oracle 8i-Appliance-Variante mit Namen "Raw Iron", die auf einer angepassten Version von Sun Solaris lief. Keine zusätzlichen Support-Verträge mit anderen Herstellern - Ellisons Imperium wollte alles aus einer Hand anbieten. Die Kundschaft interessierte es wenig - Raw Iron starb einen leisen Tod. Der Markt für Serveranwendungen startete erst wenige Jahre später durch.

11. B-to-B-E-Commerce

B-to-B-E-Commerce war Anfang des Jahrzehnts als Idee der Venture Capitalists angesagt: Vielversprechende Start-ups sollten mithilfe von Investoren ihre Ideen an etablierte Unternehmen verkaufen, anstatt selbst mit ihnen Geld zu verdienen. Das Problem waren jedoch die aufstrebenden Entwickler selbst: Sie gingen lieber gleich zu den großen Firmen, um ohne Umweg über die Mittelsmänner den bestmöglichen Gewinn einzustreichen. Der Zwischenhandel im Start-up-Geschäft wurde schnell wieder beerdigt.

10. Apple Newton

Apples Newton war der erste PDA (Personal Digital Assistant) überhaupt, schaffte aber nie den Sprung in den Massenmarkt. 1993 veröffentlicht, bald wieder eingestellt - die Gründe reichten vom klobigen Design bis zur geringen Akkulaufzeit. Microsoft und Palm arbeiteten zeitgleich an wesentlich kompakteren, leistungsfähigeren Geräten und ließen Apple keine Chance. Dennoch war es auf der Macworld Expo Jahr für Jahr üblich, hoffnungsvoll auf einen Newton-Nachfolger zu warten, bis Apple im Jahr 2006 dann endlich das iPhone präsentierte.

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