Prognosen von Experton

Die 10 wichtigsten Technologie-Trends 2017

09.01.2017
Von   IDG ExpertenNetzwerk und
Heiko Henkes ist Director Research und Principal Analyst bei ISG Research.


Luis Praxmarer ist Partner bei ISG, Provider Lens Global Lead.

1. Artificial Intelligence (AI)

Daten sind unser Rohstoff und die daraus aufgebaute künstliche Intelligenz das Benzin beziehungsweise der Strom für die moderne Welt. Diese zunehmende Intelligenz unserer Maschinen zeigt einen unaufhaltsamen Trend zur "Roboterisierung", die in der Übergangsphase an vielen Stellen intelligente Assistenten hervorbringt, um beispielsweise standardisierte Konversationen durch sogenannte "conversational systems" oder auch "(Chat) Bots" abwickeln oder vorkategorisieren/unterstützen zu lassen. Hierzu zählen Systeme zur Terminplanung genauso wie für den Kundensupport via (Whats-)App.

Die berühmteste kognitive Intelligenz ist aktuell Watson von IBM. Als Vorstufe praktischer digitaler Helfer sprießen jedoch aktuell viele kleine Lösungen im Kontext Digitaler Assistenz oder "smart messaging" aus dem Boden. Parallel dazu zeigt sich speziell im Consumer-Segment ein Trend zu Brand Communities und Customer Loyality Systems, um die Kundenbindung zu optimieren und Support-Kosten zu reduzieren.

Die menschliche Empathie und das Einfühlungsvermögen können jedoch bei Weitem noch nicht durch Maschinen/Bots übertroffen oder annäherungsweise erreicht werden. Dafür können allerdings AI-Systeme in der Massen- und Serienproduktion mit stark repetitiven und hochgradig automatisierten Prozessen binnen kürzester Zeit Menschen ersetzen und Kosten einsparen. Hingegen werden individuelle Prozesse von bspw. Anlagenbauern bzw. dem Projektgeschäft noch einige Jahre durch Menschen gesteuert und abgeleistet werden.

2. Identity & (Personal) Data Management

Das digitale Identitäts- und Datenmanagement wird zunehmend bedeutender, um den Komfort bei der Benutzung digitaler und Cloud-basierter Services einfach und vor allem sicher zu gestalten. Darüber hinaus verbirgt sich dahinter auch eine exorbitant zunehmende Komplexität heterogener IT-Systeme, die dezentral vorliegen und je nach Servicezusammensetzung zentral gemanagt werden.

Compliance- beziehungsweise Rollen- und Rechtemanagement inkl. Themen der Schlüsselverwaltung kommen hier genauso wie das API- & Container Management (Application Programming Interface) im Rahmen der Cloud Orchestrierung zum Tragen. Was mit einem Active Directory (AD) von Microsoft über den Windows Server aus dem On-Premise-Betrieb startete und mit der Virtualisierung von Systemen und deren Management Software weiterging, nimmt heute ganz neue Formen in puncto Knoten Management, Performance Monitoring sowie Meta-Orchestrierung an.

Jede Lösung kämpft derzeit um die höchste Position auf der Leiter der System-Orchestrierung, um nicht einfach mit integriert zu werden und unter dem Radar zu fliegen. Anbieter bauen also immer größere Suites an, die immer mehr Features mitliefern. "Kleinere Lösungen" verschwinden dagegen schnell von der Bildoberfläche und genießen keinen direkten Kundenkontakt via Dashboard, die stark auf Visualisierung und Abstraktion setzen. Damit sinkt auch der Verkaufspreis drastisch.