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DeviceLogics haucht DR-DOS neues Leben ein

16.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Mitgründer des Linux-Distributors Lineo (jetzt Embedix) und des Softwareherstellers Caldera (jetzt SCO) Byran Sparks hat das Startup DeviceLogics gegründet und die ursprünglich von der Firma Intergalactic Digital Research entwickelte DOS-Variante DR-DOS (Digital Research Disk Operating System) gekauft. Sparks will das Betriebssystem zu einem Embedded System weiterentwickeln und im ersten Quartal 2003 auf den Markt bringen. Experten zufolge könnte das 32-Bit-System bei vielen Anwendungen eine kostengünstige und aufgrund des geringen Bedarfs an Speicherplatz effiziente Alternative zu Windows CE, Windows XP Embedded oder integrierten Linux-Varianten sein. Auch die Desktop-Version von DR-DOS soll weitergepflegt werden. Laut Marketing-Manager Troy Tribe will man den zahlreichen Fans des mittlerweile

15 Jahre alten Betriebssystems die Stange halten. Vor allem im Betrieb von Low-Level-Utilities zur Datenrettung, Festplattenpartitionierung, Virenbekämpfung und BIOS-Diagnose sei DOS unschlagbar.

Digital Research entwickelte das 32-Bit-DOS 1987 als voll kompatible Alternative zu der DOS-Version von Microsoft. 1991 kam das System mit der Übernahme von Digital Research zu Novell. Nachdem Novells Bemühungen fehlschlugen, MS-DOS Marktanteile abzunehmen, wurde DR-DOS 1996 an Caldera verkauft. Caldera verklagte Microsoft wegen unfairer Geschäftspraktiken. Die 16-Bit-Varianten von Windows sowie Windows 95 unterstützten nicht alle Befehle von DR-DOS, so dass Anwender gezwungen waren, MS-DOS mit Windows zu installieren. (lex)