"Deutschland ist Spam-Land Nr. 1"

06.04.2006
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Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Auf der Konferenz "Search Engine Strategies" in München zeigte sich: Am erfolgreichsten werden Suchmaschinenbetreiber sein, denen es gelingt, Spam auszuschalten.

Der kurzzeitige Ausschluss von BMW.de aus dem Suchindex von Google schreckte die deutsche Szene der Suchmaschinenoptimierer auf. Bis dahin hatten sie auch unerlaubte Techniken unbehelligt einsetzen können.

Kein Content, viel Werbung und Affiliate-Links: Der Betreiber sollte sich nicht wundern, wenn seine Site als Spam eingestuft würde.
Kein Content, viel Werbung und Affiliate-Links: Der Betreiber sollte sich nicht wundern, wenn seine Site als Spam eingestuft würde.

Die spektakuläre Maßnahme von Google zeigt, dass die Abwehr von manipulierten Seiten für Suchmaschinen mittlerweile zu einem kritischen Faktor im Wettbewerb um relevante Ergebnisse geworden ist. Dies trifft besonders auf jene Anfragen mit kommerziellem Charakter zu, die rund ein Drittel aller Sucheingaben ausmachen.

Unklare Definition

Den Teilnehmern einer Podiumsdiskussion auf der Search Engine Strategies fiel es allerdings schwer, das Phänomen klar zu definieren. Stefan Karzaunikat von der deutschen Seekport GmbH nannte einige Kriterien, anhand derer sich solche Manipulationsversuche erkennen lassen. Dazu zähle in erster Linie die Absicht, das Suchmaschinen-Ranking einer Site bewusst zu beeinflussen. Dies äußere sich unter anderem darin, dass nicht primär dem Besucher mit interessanten Inhalten gedient werden soll, sondern dass die Platzierung in den SERPs (Search Engine Result Pages) im Vordergrund stehe.