Deutschland gehen die IT-Spezialisten aus

09.08.2006
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Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.
Manfred Broy, TU München: 'Wenn wir es nicht schaffen zu vermitteln, wie spannend die IT-Jobs sind, bekommen wir ein Problem.'
Manfred Broy, TU München: 'Wenn wir es nicht schaffen zu vermitteln, wie spannend die IT-Jobs sind, bekommen wir ein Problem.'

Warnungen kommen aus der Hochschule. "Je weniger Informatikstudenten, desto weniger Bewerber", skizziert der Münchener Informatikprofesssor Manfred Broy die Lage. Er sorgt sich, weil das Interesse der jungen Leute am IT-Studium und an den technischen Berufen geringer wird. Auf einer Softwareveranstaltung in München klagte Broy: Seit einigen Jahren schreiben sich zunehmend weniger Abiturienten für Informatikstudiengänge ein, gleichzeitig brechen immer mehr Hochschulabsolventen ihr Studium ab. "Wenn dann noch hochkarätige deutsche Naturwissenschaftler ins Ausland abwandern, gehen dem Land die Hightech-Spezialisten aus", befürchtet der Informatik-Professor.

Bislang sei es weder den Schulen noch den Hochschulen gelungen, beim Nachwuchs das Interesse an der Informatikausbildung zu wecken - und das bei einer Generation, die Tag und Nacht vor dem Computer sitze. Broy: "Wenn wir es nicht schaffen, zu vermitteln, wie spannend die IT-Jobs sind und dass sie rein gar nichts mit Hackertum oder Arbeiten im stillen Kämmerlein zu tun haben, bekommen wir ein großes Problem."