Deutschland gehen die IT-Spezialisten aus

09.08.2006
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Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.

Unabhängig von allen Schuldzuweisungen steht eines fest: Die IT-Berufe befinden sich im Aufwind. Das bestätigt auch die jüngste Stellenauswertung des Personaldienstleisters Adecco. Von 10 204 auf 12 412 kletterte 2006 gegenüber dem Vorjahr die Zahl der IT-Jobs, die in den ersten sechs Monaten in 40 Tageszeitungen und der COMPUTERWOCHE ausgeschrieben wurden. Fast alle Branchen suchten mehr IT-Beschäftigte als im Vorjahr, zum Beispiel der Maschinenbau, die Elektroindustrie oder der öffentliche Dienst. Auf der Wunschliste ganz oben stehen Anwendungsentwickler.

Dass es eng wird auf dem Bewerbermarkt, bestätigt auch die aktuelle Studie "Recruitment Trends 2006" der europäischen Jobbörse Stepstone. Während vor zwei Jahren 21 Prozent der deutschen Unternehmen Schwierigkeiten hatten, IT-Kräfte zu finden, sind es jetzt 25 Prozent. Die Betriebe seien an dieser Entwicklung nicht ganz unschuldig, kritisieren Arbeitsmarktexperten. Schließlich hätten die Konzerne jahrelang sowohl ihre Forschungs- als auch ihre Weiterbildungs- und Personalentwicklungsausgaben zurückgefahren. Auch die Entlassungswellen großer IT-Unternehmen trugen in der Öffentlichkeit nicht unbedingt zur Attraktivität der technischen Berufe bei.