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Deutsche Unternehmen und Behörden lagern IT seltener aus

09.12.2004
Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt lassen sich deutsche IT-Leiter weniger auf IT-Outsourcing ein als ihre Kollegen im Ausland, wie eine Studie im Auftrag von Steria ergab.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt lassen sich deutsche IT-Leiter weniger auf IT-Outsourcing ein als ihre Kollegen im Ausland. Das ergab eine Studie, die Benchmark Research Ltd. im Auftrag des IT-Dienstleisters Steria anfertigte. Demnach gaben im Mittel 51 Prozent der Befragten an, für ihre Back-Office-Anwendungen, Systemintegration und Netzwerke mit IT-Serviceanbietern zusammenzuarbeiten. In Deutschland liegt der Anteil im Back-Office-Bereich bei 28 Prozent, bei Integration und Netzwerken sind es 36 Prozent. Auch Desktop-Services lagern die deutschen IT-Verantwortlichen (25 Prozent) seltener aus als im europäischen Durchschnitt (41 Prozent). Die Administration von Rechenzentren legen 32 Prozent der hiesigen Firmen in die Hände externer Dienstleister (Europa: 39 Prozent). Lediglich beim Outsourcing von Web-basierten Anwendungen liegen die deutschen IT-Leiter mit 60 Prozent über dem europäischen Mittel (51 Prozent).

Der Kostenaspekt spielt laut der Befragung beim Outsourcing nur eine nachgeordnete Rolle. Nur rund ein Viertel der Befragten gab an, IT-Dienstleister wegen des günstigeren Preises zu beauftragen. Über die Hälfte verweisen dagegen auf das Experten-Know-how der Serviceanbieter, ein Drittel nennt die verbesserten Service Levels als Grund. Die wichtigsten Messgrößen für die Bewertung der Outsourcer sind der Kundenzufriedenheitsindex, das Antwortzeitverhalten sowie die Gesamtbetriebskosten.

Zwar habe sich die Bereitschaft für Outsourcing in deutschen Unternehmen und Behörden spürbar beschleunigt, stellt Steria-Chef Horst Teschke fest. Das Niveau der übrigen europäischen Länder sei jedoch noch lange nicht erreicht. Die Marktforscher befragten IT-Leiter aus 280 öffentliche Organisationen und 290 Unternehmen der privaten Wirtschaft. Die Umfrage wurde in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Schweden und Spanien durchgeführt. (ba)