Defizite im Transformations-Management

Deutsche Unternehmen tun sich mit IT-Innovationen schwer

19.02.2008
Laut einer Studie von Steria Mummert Consulting beurteilt die Mehrheit der Manager neue Technik als wichtigsten Wachstumstreiber für das eigene Unternehmen. Allerdings fällt es den meisten Firmen nach wie vor schwer, Innovationsprozesse effizient umzusetzen.
Über 50 Prozent der befragten Manager identifizieren neue Techniken als wichtigsten Wachstumstreiber für ihr Unternehmen.
Über 50 Prozent der befragten Manager identifizieren neue Techniken als wichtigsten Wachstumstreiber für ihr Unternehmen.
Foto: Steria Mummert Consulting

In Zukunft wird die Bedeutung von technischen Innovationen in den Unternehmen weiter wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt der "Management-Kompass Wachstumstreiber Technologie", den Steria Mummert Consulting gemeinsam mit dem F.A.Z.-Institut erstellt hat. Demnach gab jede dritte der insgesamt über 350 befragten Führungskräfte an, dass in fünf Jahren bis zu 50 Prozent des eigenen Umsatzes maßgeblich durch technische Weiterentwicklungen beeinflusst werde.

Allerdings tun sich die Firmenlenker nach wie vor schwer damit, Innovationen anzustoßen. Der Studie zufolge gelingt es nur jedem zweiten Unternehmen, neue technische Möglichkeiten operativ gut beziehungsweise sehr gut umzusetzen. Ein Grund dafür sind Defizite im Transformations-Management. Nach Ansicht des Beratungshauses müssten Fach- und IT-Abteilung ein gemeinsames Geschäftsverständnis entwickeln, um entsprechende Projekte erfolgreich abzuwickeln. Doch daran scheint es in den deutschen Unternehmen zu mangeln.

Dem Management-Kompass zufolge wird das Potenzial in der Wissensförderung der Mitarbeiter nur unzureichend ausgeschöpft. In punkto Transformations-Management erreichen die Befragten lediglich 40 von 100 möglichen Punkten. Ursache sind Mängel in der Schulung der Mitarbeiter. Demnach dominierten Massenschulungen, wenn es darum geht, die eigenen Angestellten mit neuen Techniken vertraut zu machen. Einzeltutorien beziehungsweise interaktive E-Learning-Angebote gebe es nur in jedem vierten beziehungsweise fünften Unternehmen.

Auch in Sachen Organisation und Kreativität bei der Einführung von technischen Neuerungen gibt es Verbesserungspotenzial. Hier erreichen die Unternehmen 50 von 100 möglichen Punkten. Das Prozess-Management haben die Firmen offenbar besser im Griff. Hier erreichen sie immerhin 66 Zähler.

"Die Anforderungen an die IT müssen mit den Geschäftszielen und den Geschäftsprozessen in Einklang gebracht werden", fordert Joachim Philippi, Partner von Steria Mummert Consulting. Es gelte, das Innovations-Management entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu steuern. "Der IT-Manager wird damit als Innovations-Manager strategischer Partner der Geschäftsführung."

Diese Strategie macht sich nach Einschätzung der Berater auch unter dem Strich bezahlt. Viele Unternehmen, die im vergangenen Jahr ihren Umsatz gesteigert haben, hätten auch bei der Einführung neuer Techniken ein glückliches Händchen gehabt. Dagegen gab ein Drittel der Umsatzverlierer an, noch Defizite im Innovations-Management zu haben. (ba)