Anwendungsorientierte Projekte als Motor des Technologietransfers

Deutsche und internationale Forschung und Entwicklung

15.03.1991

HANNOVER (pi) - Schwerpunktartig präsentieren auf der diesjährigen CeBIT im Bereich Forschung und Entwicklung 89 wissenschaftliche Aussteller (1990: 78) jüngste Ergebnisse und Erkenntnisse aus den internationalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

1991 stieg die Beteiligung namenhafter Forschungseinrichtungen abermals. Zu den neuen Ausstellern in der Messehalle 23 gehören vor allem zahlreiche Fachhochschulen.

Die in Hannover vertretenen Institute befassen sich mit theoretischen und methodischen Grundfragen der Systemanwendung auf Gebieten, in denen sich schon für die nahe Zukunft neuartige Nutzungsmöglichkeiten abzeichnen. Das Themenspektrum ist breit gefächert.

Zu den besonders aktuellen Projekten gehören die Forschungsarbeiten im Gebiet der Supercomputer. Es geht um Systemkonzepte und Techniken für die parallele Datenverarbeitung, um die Erschließung deutlich höherer Rechnerleistungen. Ein weiteres Hauptthema ist auch in Zukunft die "Künstliche Intelligenz". Mit ihrer Hilfe werden derzeit unter anderem neue Methoden entwickelt, die den komplexen Entwurfsprozeß für höchstintegrierte Schaltelemente drastisch verkürzen sollen.

Mit den Forschungen über neuronale Netze erarbeiten sich die Wissenschaftler Erkenntnisse über Systeme, die Informationen nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns miteinander verknüpfen, speichern, verändern, ausbauen und parallel verarbeiten können. Die Großforschungseinrichtungen und Technischen Hochschulen greifen das Thema "Softwarefabrik" auf, die Entwicklung wissensbasierter Methoden und Techniken für die ingenieurmäßige Softwareproduktion.

In starkem Maße wenden sich die in Hannover vertretenen Institute auch neuen Wegen in der Telekommunikation zu. Ein wichtiges CeBIT-Thema ist wiederum die Kommunikation zwischen vernetzten und verteilten Systemen. Derzeit werden die theoretischen Grundlagen für die weltweite Verbindung von Rechnernetzen erarbeitet. Ebenso aktuell ist aber auch die Weiterentwicklung der benutzerorientierten Systeme. Ein Beispiel aus der deutschen Forschungsarbeit ist das Projekt "Assistenz-Computer" der GMD (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH, Sankt Augustin) mit seinen Erkenntnissen über Bürosysteme, die sich auf den persönlichen Arbeitsstil des Benutzers einstellen können. Mit dem Projekt "Aktives Buch" schlagen die Wissenschaftler ein neues Kapitel in der Wissensvermittlung auf.

Zu erwarten sind Medien für die visuelle und akustische Darstellung von Buchinhalten.