Für Wechsel in Staatsdienst

Deutsche Telekom zahlt Beamten Prämie

30.04.2008
Die Deutsche Telekom zahlt Beamten eine Prämie, wenn sie das Unternehmen verlassen und in den Staatsdienst wechseln. Damit soll der Personaletat entlastet und der Druck zum Stellenabbau bei Angestellten gemindert werden.

Interessierten Mitarbeitern werde eine einmalige Prämie gewährt, sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch in Bonn und bestätigte damit einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). Pro Mitarbeiter will die Telekom bis zu 10.000 Euro zahlen. Das Prämienprogramm ist bis zum Jahreswechsel befristet.

Die Gesellschaft will bis zum Jahr 2010 mehr als 9000 im Konzern beschäftigte Beamte auf neue Arbeitsplätze bei Bund und Ländern vermitteln. Betroffen ist damit rund jeder vierte aktive Telekom-Beamte. Diese stammen noch aus der Zeit bis 1996, als der Konzern im Staatsbesitz war. Mit dem Programm soll auch eine Überalterung des Personals verhindert werden.

Das Beamten-Programm gilt als eines der wichtigsten Bausteine beim laufenden Konzernumbau. Ein Großteil der Telekom-Beamten ist bei der Festnetzsparte T-Home beschäftigt, die mit dem harten Wettbewerb ringt. Vom Personalumbau ist dieser Bereich am stärksten betroffen.  

Der Bonner Konzern sieht sich bei den Personalkosten im Nachteil gegenüber vergleichbaren Wettbewerbern wie France Telecom und Telefonica. Der seit Sommer 2007 amtierende Personalchef Thomas Sattelberger will die Lücke zur Konkurrenz zu schließen. So drängte er bei den letzten Tarifverhandlungen etwa auf längere Arbeitszeiten und eine erfolgsabhängige Gehaltskomponente.

Das Unternehmen schreckt auch nicht mehr vor betriebsbedingten Kündigungen zurück, wobei es sich dabei bislang im Ausnahmen handelt. Betroffen war davon die Geschäftskundensparte T-Systems, bei der Teile der Belegschaft keinen Kündigungsschutz genießen. (dpa/tc)