Nach Frequenzversteigerung

Deutsche Telekom verspricht zehnmal mehr Bandbreite

21.05.2010
Die Telekom will ihre neuen Frequenzen vor allem für LTE nutzen. Das Erlebnis des mobilen Internets werde das gleiche Niveau wie das Surfen zu Hause über DSL erreichen, versprechen die Bonner.

Die Deutsche Telekom ist bei Deutschlands größter Mobilfunkversteigerung billiger weggekommen, als ihr mächtiger Konkurrent Vodafone. Insgesamt gab der Bonner Konzern 1,3 Milliarden Euro aus und sicherte sich damit 96 Megahertz an Spektrum. "Wir sind mit dem Ausgang der Frequenzauktion in Deutschland zufrieden", sagt Niek Jan van Damme, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG. "Wir konnten sämtliche Frequenzblöcke ersteigern, die wir für unseren weiteren Netzausbau benötigen."

Damit soll nun der Netzausbau im Mobilfunk vorangetrieben und den Kunden eine bessere Breitbandversorgung ermöglicht werden, vor allem für die stark wachsende Nachfrage nach mobilem Internet seien Kapazitäten erforderlich. Der Erwerb der Frequenzen und der nachfolgende Netzausbau legen nun die Grundlage für die Einführung des neuen Funkstandards LTE (Long Term Evolution), der Bandbreiten von mehr als 100 Megabit pro Sekunde ermöglicht. LTE erzielt deutlich höhere Datenraten als der bisherige UMTS-Standard, der notwendige LTE-Netzausbau ist in den Investitionsplanungen Telekom für Deutschland bereits berücksichtigt.

Internationale Studien rechnen damit, dass der Datenverkehr bis 2013 um den Faktor 60 zunimmt. Künftig würden mit LTE fünf bis zehn Mal höhere Bandbreiten als bisher möglich sein, verspricht die Deutsche Telekom. Für den Kunden werden damit Anwendungen wie IPTV, Online Gaming und Multimedia Services möglich. Das Erlebnis des mobilen Internets werde das gleiche Niveau wie das Surfen zu Hause über DSL erreichen, sagen die Bonner.

Die Telekom hat die Stärken der LTE-Technik bereits mehrfach in der Praxis unter Beweis gestellt. Zuletzt wurden auf der CeBIT mit einer Live-Videoschaltung zwischen dem Messestand und einem fahrenden Auto in Innsbruck grenzüberschreitende mobile Breitbandanwendungen demonstriert. Mobile Videokonferenzen in HD-Qualität zeigten zum Beispiel, wie man sich per Videokonferenz bespricht und gleichzeitig Zugriff auf dieselben Dateien hat.

Im Frequenzbereich der sogenannten Digitalen Dividende, von 790 bis 862 Megahertz, ersteigerte die Deutsche Telekom zwei Blöcke von jeweils zehn Megahertz. Mit diesem Spektrum sollen zunächst ländliche Regionen mit Breitband-Anschlüssen versorgt werden und kurzfristig erste so genannte "weiße Flecken" geschlossen werden. Die Digitale Dividende eignet sich dafür besonders, weil nur wenige Funkstationen benötigt werden. Das neu ersteigerte Spektrum in den übrigen, höheren Frequenzbereichen (1,8 Gigahertz und 2,6 Gigahertz) wird die Deutsche Telekom einsetzen, um ihre Kapazitäten für den steigenden Datenverkehr in den Ballungsgebieten zu erweitern.

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