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Deutsche Telekom verschiebt Ausgabe von Anleihen

14.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom wird die für diese Woche geplante Ausgabe von Anleihescheinen im Wert von fünf bis acht Milliarden Euro aufgrund des rauen Börsenklimas wohl verschieben, warnten Frankfurter Händler. Der Bonner Carrier musste in den vergangenen vier Wochen einen Kursverlust von 13 Prozent hinnehmen. Am gestrigen Montag schloss die Aktie bei 12,90 Euro. Als ungünstig für die Emission der Anleihescheine könnte sich auch die jüngste Herabstufung der Kreditwürdigkeit des US-Konkurrenten Worldcom auswirken (Computerwoche online berichtete), befürchten Branchenkenner. Damit gerät der Plan der Telekom in Gefahr, ihren Schuldenberg bis zum Ende dieses Jahres von 67 auf 50 Milliarden Euro zu reduzieren.

Um wenigstens etwas Geld in die leeren Kassen zu spülen, will die deutsche TK-Gesellschaft ihren 25-prozentigen Anteil an dem indonesischen Mobilfunk-Carrier PT Satelit Palapa Indonesia (Satelindo) an die Regierung in Jakarta verkaufen. Dafür erhält die Telekom 325 Millionen Dollar (358,5 Millionen Euro). Die Beteiligung hatten die Deutschen 1995 für 586 Millionen Dollar erworben. Inklusive sich anschließender Investitionen gab die Telekom für die indonesische Beteiligung insgesamt über eine Milliarde Dollar aus.

Offenbar plant der Bonner Carrier zudem, mittelfristig auch seinen 16-prozentigen Anteil an dem malayischen Mobilfunkanbieter TRI/Celcom und seine 22-prozentige Beteiligung an dem philippinischen Mobilfunkkonzern Globe Telecom/Islacom zu Geld zu machen. Das berichtet das "Handelsblatt" in seiner heutigen Dienstagsausgabe. Zusammen sind diese Anteile nach Schätzungen von Bankexperten rund 420 Millionen Euro wert. (ka)