Obermann auf Sparkurs

Deutsche Telekom stellt Stellen zur Disposition

04.11.2008
Das Festnetz der Deutschen Telekom wirke nach Aussage von CEO Rene Obermann "personell überbesetzt". Das soll sich ändern.
Obermann stellt auf Sparflamme.
Obermann stellt auf Sparflamme.
Foto: Deutsche Telekom AG

Die Deutsche Telekom will ihren Sparkurs verschärfen. Im Festnetzgeschäft werde es weitere Umbauten geben, kündigte René Obermann in einem Interview mit der "Financial Times" (Dienstag) an. Ziel sei es, dieses Geschäftsfeld neu zu beleben. Der scharfe Wettbewerb in Deutschland hatte dem Festnetzgeschäft zuletzt zugesetzt. Analysten rechnen aber damit, dass sich der Abwärtstrend leicht stabilisieren wird. Das Festnetzgeschäft der Telekom wirke verglichen mit anderen europäischen Telekomkonzernen personell überbesetzt, sagte Obermann. "Wir streben weiterhin nach Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz. Deshalb haben wir noch weitere Restrukturierungsmaßnahmen vor uns." Die Telekom legt am kommenden Donnerstag (6. November) ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal vor.

Aus dem bestehenden Kostensenkungsprogramm wolle die Telekom die maximal möglichen 4,7 Milliarden Euro an Einsparungen herausholen, sagte Obermann weiter. Es sei noch zu früh, um über weitergehende Einsparungen zu sprechen. Die geplante Modernisierung von Deutschlands Festnetzinfrastruktur ermögliche aber unter Umständen weitere Kostensenkungen.

Außerdem bestätigte der Telekom-Chef erneut die in Aussicht gestellten Ziele für 2008. Danach soll der Bonner Konzern einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 19,3 Milliarden Euro und einen Free Cashflow von 6,6 Milliarden Euro erwirtschaften. Priorität sei aber weiterhin, die 3,25 Milliarden Euro schwere Übernahme der griechischen OTE umzusetzen, sagte Obermann. Man habe keine Übernahmepläne für den amerikanischen Mobilfunkbetreiber Sprint Nextel.

Im Sommer hatte die Telekom gegen den Protest von Arbeitnehmervertretern die Schließung von Call-Centern und die Auslagerung der Netztechnik in Service-Gesellschaften angekündigt. Davon verspricht sich die Festnetzsparte Einsparungen im niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich pro Jahr. (dpa/ajf)