Web

Per Funk die "letzte Meile" überbrücken

Deutsche Telekom erhält Konkurrenz im Ortsnetz

26.08.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bisher hatten Konkurrenten der Deutschen Telekom im Ortsbereich kaum Chancen. Das könnte sich ändern, da 17 Unternehmen von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post die Gemehmigung erhielten, die "letzte Meile" per Richtfunk zu überbrücken.

Mithilfe des Wireless Local Loop erreichen die Telekom-Konkurrenten den Zugang zum Endkunden, ohne die Leitung von der Vermittlungsstelle zur Telefonbuchse zu mieten oder selbst Kabel zum Endverbraucher zu legen. Insgesamt hatten 32 Unternehmen Bewerbungen für 262 Versorgungsgebiete eingereicht. Bundesweite Lizenzen hat die Behörde nicht vergeben, obwohl sich die vier Gesellschaften Callino, Viag Interkom, Firstmark und Star One darum bemüht hatten. Weitere Firmen mit Richtfunkerlaubnis sind Associated Com., Broadnet, Deutsche Landtel, K-net, Mannesmann Arcor, Tesion, Viaphone und Winstar.

Das Düsseldorfer Unternehmen Star One, hinter dem nach Auskunft der Regulierungsbehörde hauptsächlich Investoren aus den USA stehen, erhielt 274 von insgesamt 975 Frequenzen. Es folgen Viag Interkom mit 193, Mannesmann Arcor mit 162 und Firstmark mit 129 Frequenzzuteilungen.

Der Präsident der Regulierungsbehörde Klaus-Dieter Scheurle schätzt, daß sich die notwendigen Investitionen für den Aufbau einer flächendeckenden Richtfunkversorgung auf 500 Millionen bis einer Milliarde Mark belaufen. Es wird erwartet, daß der erste WLL-Anbieter noch in diesem Jahr TK-Dienste anbietet.