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Deutsche Professoren ziehen gegen www.meinprof.de zu Felde

14.08.2006

Die Dozenten wehren sich etwa gegen Bewertungen wie "ein mieser Pickel" oder "Da ist ein Vertretungslehrer in einer Berufsschule für Maurer kompetenter". Inzwischen werde das Büro überflutet mit Beschwerden einzelner Professoren, berichtet Pannhorst. Die Technische Hochschule Aachen und die Fachhochschule Darmstadt hätten gleich geschlossen Widerstand angekündigt.

Ein weiterer Kritikpunkt sei, dass jeder weltweit ohne Nachweis, wer er sei, die Daten abrufen könne, sagt Dix und fordert Änderungen. Die Betreiber sollen Dozenten benachrichtigen, bevor sie diese in eine Rangliste aufnehmen. "Und die dürfen sagen, ich will nicht", ergänzt Dix. Zudem sollten sich Nutzer registrieren, bevor sie die Listen einsehen können.

Die Studenten stehen vor einem Dilemma: Von jedem Dozenten per Brief eine Unterschrift einzuholen, würde Wochen dauern und Unmengen Geld kosten. Resignation macht sich breit. Zumal Dix schon 2005 eine ähnliche Seite abschalten ließ. Ihr Anwalt Lambert Großkopf ist wenig aufgeregt. Dix bewerte die Meinungsfreiheit zu gering, findet der Bremer Rechtsdozent. "Was die Studenten eingeben, ist deren Meinung, keine Tatsachenbehauptung." Er als Dozent finde das Projekt toll - und vertrete die Studenten deshalb kostenlos.