Deutsche Post

Deutsche Post: Ein Unternehmen im Aufbruch

27.04.2001
Von Gabriele Müller

Nach der Devise ”Informations-Management ist unsere Kernkompetenz” will sich das Unternehmen Bewerbern in einem neuen Licht darstellen. Denn qualifizierte Mitarbeiter werden hier, wie überall, dringend gesucht. Vor allem Hochschulabsolventen aus den Studienrichtungen Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik sind gern gesehen. Aber auch Young Professionals für die Anwendungsentwicklung und das Anwendungsdesign, für die Bereiche Systeme, Netzwerke, Internet sowie Intranet haben gute Chancen.

”Wir nutzen jede Gelegenheit, um uns und die vielfältigen Karrieremöglichkeiten, die es hier gibt, in der Öffentlichkeit darzustellen”, erklärt Wolf. Dazu gehören Anzeigen in Online-Jobbörsen oder in Printmedien ebenso wie Auftritte auf Messen und Recruiting-Veranstaltungen. Doch bei so manchem Gespräch stellen die Personalveranwortlichen fest, dass es auf Bewerberseite Vorstellungen zu Gehalt oder Position gibt, die sich bei der Post nicht verwirklichen lassen. ”Wir zahlen marktübliche Gehälter und bieten alle Möglichkeiten der individuellen Entwicklung”, glaubt Wolf.

”Trotz der schwierigen Personalsituation müssen die Ausgangsqualifikation und die persönliche Darstellung stimmig sein.” Fachliche Defizite, das gilt auch für Quereinsteiger, will das Bonner Unternehmen mit individuellen Trainings-on-the-Job ausgleichen - gemäß der Devise, dass die Ausbildung am ersten Tage beginnt und nie endet. Erwartet wird allerdings die Bereitschaft, sich zu engagieren. Flexibilität ist dafür eine wichtige Voraussetzung. ”Wir bieten Perspektiven, die es sonst in anderen Firmen kaum gibt”, verspricht Wolf. Denn bei einigen Projekten geht es um Größenordnungen, in denen gleich mehrere Tausend Anwender betroffen sind.

Das gilt auch für den Bereich, in dem der Konzern sich besonders profilieren will: Logistik. Die hält Manfred Schuster für ”kriegsentscheidend” beim E-Business der Zukunft. Denn ohne einen funktionierenden Warenstrom nutzen auch die buntesten Angebote im Web nichts. Der Trend, so die Experten, geht dabei eindeutig zum Outsourcing. Alle Dienstleistungen rund um Warenverpackung, Kommissionierung, Versand und Zustellung werden an externe Geschäftspartner mit Profi-Know-how ausgelagert.

Das ist eine Chance, aber auch eine Riesen-Aufgabe für Logistiker. Mit der Schweizer Danzas-Gruppe hat der Konzern hier ein Vorzeigeunternehmen unter seinem Dach, das mit rund 38 000 Mitarbeitern 1999 einen Nettoumsatz von 7,2 Milliarden Euro erwirtschaftete. Dazu kommen mit speziellem Know-how rund um das Thema E-Commerce Deutsche Post Euro Express mit einem europaweiten Distributionsnetz für Pakete und DHL als Expressdienstleister.

Schuster ist zufrieden: “Der Börsengang hat dazu beigetragen, dass wir in der Öffentlichkeit unsere Kompetenz und unseren globalen Anspruch in diesem Geschäft verdeutlichen konnten.” Denn mit der breit angelegten Marketing- und Werbekampagne anlässlich des Börsenganges wurde auch viel Aufmerksamkeit auf die veränderte Konzernstruktur gelenkt. ”Viele Bewerber haben uns dabei als potenziellen Arbeitgeber gesehen, der sowohl in der Logistik als auch in der IT ganz vorne steht”, freut sich Schuster. Für die Zukunft ist der Geschäftsbereichsleiter optimistisch. ”Schon jetzt bewerben sich auf jede unserer 140 Ausbildungsstellen als Fachinformatiker rund zehn junge Leute. Das ist der Beweis dafür, dass wir den Image-Wandel geschafft haben."