CeBIT und Co

Deutsche Messe AG will 2011 die Wende schaffen

14.12.2010
Das kommende Jahr soll für die Deutsche Messe AG nach verlustreichen Zeiten eine Trendwende bringen.

Mit insgesamt acht internationalen Leitmessen und dank der Einsparungen aus ihrem Konsolidierungskurs hoffen die Hannoveraner auf deutliche Zuwächse. "Ziel ist es, wieder ein positives Ergebnis aus eigener Kraft zu erwirtschaften", sagte Messechef Wolfram von Fritsch am Montagabend in Hannover. Im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr sei ein Umsatzplus von 30 Prozent realistisch. Zur aktuellen Entwicklung wollte von Fritsch noch keine Details nennen, es gehe aber aufwärts. 2009 war das Unternehmen tief in die roten Zahlen gerutscht.

"Wir bekommen 2011 das veranstaltungsstärkste Jahr in unserer Geschichte", erklärte der Vorstandsvorsitzende. Weltweite Zugpferde wie die CeBIT und die Hannover Messe würden durch 40 Kongresse und Veranstaltungen ergänzt. Die Deutsche Messe AG rechne zudem damit, dass auf die vorigen "harten Jahre" nun auch betriebswirtschaftlich der Durchbruch folgt: "2009 sind wir stark auf die Kostenbremse gestiegen, 2010 war dann ein Jahr wichtiger Vorinvestitionen."

Auch das Auslandsgeschäft wird nach den Worten von Fritsch immer wichtiger. In diesem Jahr seien 13 neue Messen außerhalb Deutschlands gestartet worden. "Sonst waren es pro Jahr drei bis vier." Beispiele für die Wachstumschancen seien der jüngste Ableger der Hannover Messe in Moskau oder die Aktivitäten in China. Daneben hätten heimische Klassiker wie die Verbrauchermesse infa "gute Beiträge" zur Erholung geliefert. Die Vermittlung von Geschäftskontakten über das Internet in einer neuen Tochterfirma laufe ebenfalls vielversprechend.

Im Juni hatte der Aufsichtsrat noch einen ernüchternden Vorjahres- Abschluss gebilligt. 2009 hatte die Deutsche Messe AG 220 Millionen Euro Verlust eingefahren, davon waren 192 Millionen Euro auf Wertschreibungen auf das Messegelände entfallen.

Rückblickend hätten die Anteilseigner - die Stadt Hannover und das Land Niedersachsen mit jeweils knapp 50 Prozent - richtig gehandelt, indem sie der Messe eine Kapitalspritze über 250 Millionen Euro gaben, meinte von Fritsch. Bis 2014 sei nun jährlich ein "zweistellig positives Ergebnis" abzusehen, bis 2013 könne die Messe vollständig entschuldet sein. Ein "Messe-Radar" soll konkurrierende Standorte beobachten und den Wettbewerb mit anderen Messen anheizen. Die Mitarbeiter haben noch bis 2015 eine Beschäftigungsgarantie. (dpa/tc)