Adobe Digital Roadblock Report 2015

Deutsche Marketer bei neuen Technologien zurückhaltend

02.07.2015
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Deutschlands Marketing-Entscheider setzen in Zeiten des digitalen Wandels auf etablierte Technologien statt auf Performance, hat Adobe in einer aktuellen Studie ermittelt.

Obwohl vernetzte Geräte der "Internet-of-Things"-Generation (57 Prozent), Embedded Screens (45 Prozent) und Wearables (52 Prozent) aus ihrer Sicht die nahezu gleiche Marketing-Performance abliefern wie Desktop-PCs (49 Prozent), mobile Websites (54 Prozent) oder mobile Apps (56 Prozent), bringen sie den neuen Technologien deutlich weniger Vertrauen entgegen. Dies ist das Ergebnis des "Digital Roadblock Report 2015", den die Marktforscher von Edelman Berland für Adobe erstellt haben. Dafür wurden einer Mitteilung zufolge mehr als 1300 Marketing-Verantwortliche in Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragt.

Foto: Adobe

Für Deutschland konstatiert der Bericht eine "beachtliche Schere" zwischen dem eigenen Anspruch, Konsumenten mit einer durchgängigen Customer Experience über alle Kanäle zu erreichen, und der tatsächlichen Umsetzung. Zwar hält mehr als jeder zweite befragte Marketer neue Technologien wie Embedded Screens (56 Prozent) und Wearables (45 Prozent) für wichtige Marketing-Kanäle, bespielt werden sie bislang jedoch von den wenigsten (9 beziehungsweise Prozent). Dabei sind knapp drei Viertel der Marketing-Verantwortlichen (73 Prozent) der festen Überzeugung, dass Wearables und Mobile Devices das Marketing revolutionieren werden.

Prinzipiell stehen Deutschlands Marketing-Entscheider allen neuen Technologien offen gegenüber (67 Prozent). Nahezu zwei Drittel (63 Prozent) sehen darin sogar entscheidende Treiber für erfolgreiche Zielgruppenansprache und die immer wichtigere Analyse der Marketing-Effektivität. Die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung über alle Geräte hinweg sehen die Marketer als zukunftsweisende Möglichkeit, den Customer Lifecycle durchgängig zu bedienen (68 Prozent). Im Bereich der Marketing-Technologien halten sie vor allem Tools für entscheidend, die den Umgang mit großen Datenmengen unterstützen (60 Prozent). Big Data und Marketing Measurement sind die Aspekte, die mit Hilfe der richtigen Technologie angegangen werden sollten (25 Prozent) - gefolgt von Social Marketing (19 Prozent), Cross-Channel-Marketing (19 Prozent) sowie Kreativität und Innovation in Marketing-Programmen (18 Prozent).

Als strategisch wichtigste Marketing-Bereiche der kommenden zwölf Monate machen deutsche Marketer vor allem E-Commerce (55 Prozent), Echtzeit-Marketing (51 Prozent), Media-Mix-Planung sowie Personalisierung/Targeting (jeweils 49 Prozent) und Mobile Marketing (48 Prozent) aus. Ihr eigenes Unternehmen halten aber längst nicht alle Befragten für die anstehenden Aufgaben für gerüstet: 37 Prozent hegen ihre Zweifel, dass das eigene Unternehmen bereits die nötigen Voraussetzungen für den technologischen Wandel im Marketing mitbringt.