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Deutsche Lehrer sind Computer-Muffel

04.10.2006
Laut einer EU-Studie fehlen nicht die Rechner, sondern Kompetenzen für ihren sinnvollen Gebrauch.

Deutsche Lehrer setzen im Vergleich zu ihren europäischen Kollegen im Unterricht nur sehr selten Computer ein. Das ist nach einem Bericht der "Ruhr Nachrichten" das Ergebnis einer Studie der Europäischen Kommission. Demnach hat fast jeder vierte Lehrer im vergangenen Jahr kein einziges Mal einen Computer im Unterricht verwendet. Von den übrigen 78 Prozent nutzten deutlich mehr als die Hälfte die Rechner nur sehr selten - in höchstens einer von zehn Stunden. Mit diesen Zahlen liege Deutschland im EU-weiten Vergleich gerade mal im Mittelfeld, berichtet das Blatt unter Berufung auf die bisher unbekannte Studie.

Dabei sei die Ausstattung nicht das Problem, denn immerhin 99,6 Prozent der deutschen Schulen haben laut Untersuchung Lehr-Computer. Damit sind sie überdurchschnittlich gut ausgerüstet. Das Problem ist offensichtlich ein anderes: Fast die Hälfte der Lehrer, die ohne Computer auskommen, verfügt nach eigener Aussage nicht über die nötigen Kenntnisse, um einen Rechner im Unterricht sinnvoll einsetzen zu können. "Verglichen mit dem EU-Durchschnitt ist das ein deutlicher Unterschied", heißt es in einem Bericht der EU-Kommission zu ihrer Studie. In den übrigen 26 untersuchten Ländern war die Zahl der Computermuffel-Lehrer durchschnittlich nur halb so hoch wie in Deutschland. (dpa/ajf)