IT-Organisation

Deutsche IT-Organisationen kranken am Utility-Syndrom

10.03.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Drei gesunde und vier ungesunde Profile

Was aber ist eine gesunde IT-Organisation? Auch das hat BAH im Detail spezifiziert. Anhand der Antworten aus der OrgDNA-Studie ordnete das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen die Organisationen der Studienteilnehmer, soweit das möglich war, in sieben Profile ein. Drei davon bewertet es als gesund und vier als ungesund (siehe Kasten: "Die sieben Organisationsprofile"). Die Zuordnung lässt sich vor allem daran festmachen, wie stark die befragten IT-Manager fünf "Schlüsselthesen" zustimmten, erläutert BAH-Manager Dietmar Ahlemann, der die IT-OrgDNA-Studie inhaltlich verantwortet:

  • Wichtige strategische und operative Entscheidungen werden schnell umgesetzt.

  • Wenn Entscheidungen gefällt wurden, werden sie nicht mehr in Frage gestellt oder revidiert.

  • Jeder weiß ziemlich genau, für welche Entscheidungen oder Aufgaben er oder sie zuständig ist.

  • Informationen fließen ungehindert über Abteilungs- und Fachbereichsgrenzen innerhalb der IT sowie zwischen IT und Geschäftseinheiten.

  • Die Fähigkeit, Leistungsvereinbarungen einzuhalten, beeinflusst Karriere und Vergütung innerhalb der IT.

Der Stude zufolge lässt sich weltweit etwas mehr als ein Drittel der befragten IT-Organistionen als gesund einstufen. Sie sind entweder besonders flexibel, agil oder präzise. Etwa die Hälfte der Teilnehmer befand BAH hingegen als ungesund, sprich: passiv-aggressiv, unkoordiniert, zu komplex oder überverwaltet. Ein Rest von etwa 16 Prozent ist keinem Profil explizit zuzuordnen.

In den etwa 300 deutschen Unternehmen, die sich an der Studie beteiligten, liegt der Anteil der gesunden IT-Organisationen mit 32,4 Prozent etwas unter dem Durchschnitt. Dementsprechend gibt es mit 53,2 Prozent hierzulande geringfügig mehr ungesunde Organisationen. Wenig tröstlich dürfte sein, dass die Briten noch deutlich schlechter abschneiden.