Deutsche IT-Branche trotzt der Krise

22.09.2011
Erleichterung im deutschen ITK-Markt: Die Turbulenzen auf dem internationalen Finanzparkett können die Stimmung der hiesigen IT-Branche nicht trüben.

Die Schuldenkrise in Europa und die Turbulenzen an den Finanzmärkten schlagen sich bislang nicht auf den ITK-Märkten nieder", kommentierte Bitkom-Präsident Dieter Kempf das aktuelle Geschäftsklima in der Branche. Der Stimmungsindex des IT-Lobby-Verbands für das dritte Quartal des laufenden Jahres verbesserte sich im Vergleich zum Vorquartal um elf Zähler auf 63 Punkte. Damit zeigt das Branchenbarometer zwar wieder steigende Tendenz, liegt aber unter dem Höchstwert vom Jahresanfang (72 Punkte). Zudem war die Stimmung im Vorjahresquartal mit 67 Zählern auch etwas besser.

Insgesamt sind die hiesigen ITK-Anbieter aber zufrieden und hoffen auf gute Geschäfte. Laut der aktuellen Bitkom-Umfrage erwarten drei von vier Anbietern im Gesamtjahr 2011 steigende Einnahmen. 13 Prozent rechnen mit stabilen Umsätzen, zwölf Prozent befürchten, dass weniger Geld in der Kasse klingelt als noch im vergangenen Jahr. Besonders optimistisch sind die Service- und Softwareanbieter. In diesen Sparten gehen 86 beziehungsweise 82 Prozent der befragten Unternehmen von einem Wachstum aus. In den Segmenten Hardware (63 Prozent) und Kommunikationstechnik (66 Prozent) liegt der Anteil der Optimisten dagegen niedriger.

Aus Branchensicht bieten derzeit das produzierende Gewerbe und der Dienstleistungssektor die besten Perspektiven. Fast drei Viertel aller Anbieter rechnen in diesen Bereichen mit besseren Geschäften als noch im Vorjahr. Dagegen schwindet die Dynamik im Geschäft mit Privatverbrauchern. Hier erwarten lediglich 29 Prozent der Anbieter bessere Umsätze. Von einer Konsumzurückhaltung könne an dieser Stelle allerdings keine Rede sein, betont Bitkom-Präsident Kempf und verweist auf das außerordentlich gute Jahr 2010.

Wachstumsmotoren Cloud und Mobile

Aus Bitkom-Sicht stellt Cloud-Computing den zentralen Innovations- und Wachstumstreiber dar. Die Verantwortlichen sprechen von einer enormen Dynamik für die Entwicklung neuer Dienste. Alle professionellen Anwender müssten sich damit beschäftigen.

Außerdem treibe der Boom rund um mobile Devices wie Smartphones und Tablets den Markt zusätzlich an. Dabei gehe es nicht nur um das Geschäft mit den Geräten, sondern vor allem um die damit verbundenen Apps und Services. (ba)