Deutsche IT-Beratungen sind stark gewachsen

18.02.2008
Die größten deutschen IT-Consulting-Anbieter sind in den letzten zehn Jahren so stark gewachsen wie der Markt. Seit 2004 hat sich das Wachstum jedoch leicht abgeschwächt. Zudem ist die Produktivität gesunken.
Foto: Lünendonk

Die Beratungsfirma Lünendonk hat die Entwicklung der 15 größten deutschen IT-Beratungs- und Systemintegrationsanbietern zwischen 1997 und 2006 beobachtet. Fazit: Insgesamt ist der Umsatz der Anbieter um elf Prozent pro Jahr und damit ähnlich wie der gesamte IT-Beratungsmarkt gewachsen. Über die letzten zehn Jahre hinweg haben die 15 Unternehmen etwas stärker als der Markt und auch stärker als die einer weiteren Studie untersuchten Management-Beratungen zugelegt. Seit 2004 hat sich das Wachstum der IT-Consultants jedoch leicht abgeschwächt.

Dabei deutet sich eine Dreiteilung des Markts an: Neben den "Underperformern", die lediglich um vier Prozent pro Jahr gewachsen sind, gibt es ein breites Mittelfeld (9 bis 12 Prozent Wachstum) sowie die "Outperformer" mit 20 bis nahezu 40 Prozent jährlichem Wachstum.

Die Entwicklung der Produktivität hinkt allerdings lang- und kurzfristig hinter der Umsatzentwicklung hinterher. Während der Pro-Kopf-Umsatz bei einigen Anbietern um mehr als fünf Prozent schneller zugelegt hat als die Einnahmen, gibt es Unternehmen, deren Pro-Kopf-Umsatz um jährlich bis zu vier Prozent hinter den Einnahmen zurückblieb.

Die "Basis-Produktivität", also die Produktivitätsveränderung bei einem Null-Wachstum, liegt mit einem Wert von minus drei Prozent im negativen Bereich. Hinzu kommt, dass die Anbieter für eine Produktivitätssteigerung von einem Prozent rund 4,4 Prozent Wachstum benötigen. Um eine Basisproduktivität von minus drei Prozent zu kompensieren, müssten sie demnach um durchschnittlich mehr als 13 Prozent zulegen.

Der Wert, ab dem die Unternehmen Produktivitätssteigerungen erzielen, liegt jedoch mit 13,5 Prozent unterhalb des Wachstums. Daraus ergeben sich Produktivitätseinbußen von minus 0,5 Prozent pro Jahr. Obgleich Branchenvertreter seit Jahren über stagnierende oder gar rezessive Honorare klagen, hat der negative Wachstumsausschöpfungsgrad in Höhe von minus fünf Prozent die Lünendonk-Experten überrascht. (sp)