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Deutsche Industrie warnt vor weiteren Verzögerungen bei Galileo

28.02.2007
Im Streit um den schleppenden Aufbau des geplanten europäischen Navigationssystems Galileo hat die deutsche Industrie vor weiteren Verzögerungen gewarnt.

"Vieles deutet darauf hin, dass sich der für 2011 geplante Start bis 2014 verschiebt", teilten der Bundesverband der Deutschen Industrie, der IT-Branchenverband BITKOM und die Deutsche Telematikgesellschaft am Mittwoch mit. Dies schaffe Investitionsunsicherheit und gefährde die künftige Marktposition der europäischen Technologie im Wettbewerb mit den USA und Russland. Die Bundesregierung als EU-Ratspräsidentschaft müsse das Projekt stärker vorantreiben, das Interessen einzelner EU-Mitglieder blockierten.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte kürzlich ebenfalls vor Verzögerungen gewarnt und die Industrie in die Pflicht genommen. Die acht beteiligten Firmen hätten unter anderem Zusagen nicht eingelöst, ein arbeitsfähiges Galileo-Konzessionsunternehmen zu gründen und einen Chef zu benennen. Damit gefährdeten sie ernsthaft die Realisierung des satellitengestützten Projekts. Tiefensee hatte zudem angekündigt, die Verzögerungen beim EU-Verkehrsministerrat Ende März zu diskutieren. Ursprünglich sollte Galileo 2008 startklar sein. (dpa/tc)