Web

Studie von Roland Berger

Deutsche Großfirmen versagen im Web

23.02.1999
Von Michael Hufelschulte
Studie von Roland Berger

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Unternehmensberatung Roland Berger & Partner kommt in einer aktuellen Studie, die im kommenden "Manager Magazin" veröffentlicht wird, zu dem Schluß, daß E-Commerce in den Topetagen der deutschen Wirtschaft noch immer einen geringen Stellenwert besitzt. Und das, obwohl sich der Umsatz im Web-Geschäft in den kommenden zwei Jahren schätzungsweise verzehnfachen werde.

Die Berater nahmen von November 1998 bis Januar 1999 die Web-Sites von 102 deutschen Großunternehmen aus den Branchen Medien, IT, Handel, Automobil, Touristik, Banken, Versicherungen und Energiewirtschaft unter die Lupe und führten darüber hinaus Gespräche mit den Verantwortlichen des Internet-Geschäfts. Beim Vergleich der Branchengrößen mit "Best-Practice-Unternehmen" (Beraterjargon für "gute Beispiele") des E-Commerce trafen die Experten nur vereinzelt auf Ausnahmen mit erfolgreicher virtueller Präsenz. Abgesehen von der Medien- und Tourismusbranche (100 beziehungsweise 92 Prozent) hatten die Großunternehmen quer durch die Bank auch Defizite bei der Nutzung von Online-Transaktionen: Die Versicherungs- und Energieunternehmen kommen hier nur auf magere 16 Prozent, die Automobilhersteller sogar nur auf neun Prozent. Keiner der untersuchten Wirtschaftszweige schöpft demnach das gesamte Potential des E-Commerce (Online-Transaktionen mit Zulieferern

oder Logistikpartnern, Verschmelzung von Logistik und Controlling mit den Web-Aktivitäten) voll aus.