Deutsche Firmen fürchten Online-Angriffe

17.04.2007
Die Angst der Unternehmen lässt darauf schließen, dass die einschlägigen IT-Sicherheitsanbieter auch künftig gute Geschäfte machen.

In der deutschen Wirtschaft wächst die Sorge vor Internet-Attacken auf interne Daten- und Steuerungssysteme. Angriffe auf die IT-Sicherheit seien die größte Bedrohung noch vor Industrie-Spionage, sonstiger Kriminalität und Terroranschlägen, teilte die Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft (ASW) am Dienstag nach einer Befragung unter Unternehmen und Sicherheitsfirmen mit. Demnach erwarten 79 Prozent wachsende Risiken durch Hacker-Übergriffe auf betriebliche Computernetze, 77 Prozent der Befragten fürchten Softwareviren aus dem Internet. Sicherheitsexperten von Unternehmen rechnen daher mit steigenden Investitionen in die Datensicherheit.

Internet-Attacken zielten meist auf eine Störung betrieblicher Abläufe, sagte der ASW-Vorsitzende Thomas Menk in Berlin. Ein technisches "Herausziehen" von Informationen in bedeutendem Ausmaß sei dagegen bisher nicht beobachtet worden. Insgesamt bleibe die Gefährdungseinschätzung der Wirtschaft angesichts der zunehmenden Globalisierung hoch, da vor allem große Unternehmen auch in Märkten mit instabilen politischen Verhältnissen tätig seien. Eine akute Gefährdung im Inland durch islamistische Terroranschläge bestehe für die Mehrzahl der deutschen Unternehmen derzeit aber nicht.

Schäden durch Wirtschaftskriminalität vom Ladendiebstahl über Übergriffe auf Lastwagen mit teurer Ladung bis zur Korruption erreichen laut Experten jährlich Milliardenbeträge. Der ASW gehören unter anderem die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft und von Sicherheitsunternehmen an. Für die Studie wurden 208 Sicherheitsexperten von Unternehmen und Sicherheitsdienstleistern zum Jahreswechsel 2006/2007 befragt. (dpa/ajf)