Deutsche Firmen bilden zu wenig weiter

20.10.2004
In deutschen Unternehmen steht das Thema Weiterbildung hoch im Kurs - allerdings nur theoretisch. Bei der Umsetzung bilden die Deutschen im europäischen Vergleich das Schlusslicht.

Der Untersuchung "Skills Survey" zufolge, in der das Marktforschungsinstitut Forrester im Auftrag von IBM 255 europäische Firmen befragte, sehen über 90 Prozent der Unternehmen Weiterbildung als einen entscheidenden Faktor für ihre Wettbewerbsfähigkeit an. Allerdings haben nur zwei von drei Firmen ein formales Weiter-bildungsprogramm etabliert, und lediglich 50 Prozent der Unternehmen setzen in diesem Zusammenhang E-Learning-Kurse ein.

Wie sehr Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen, zeigen vor allem die Ergebnisse aus Deutschland: Zwar gaben 76 Prozent der hiesigen Unternehmen an, dass Weiterbildung entscheidend zu ihrer Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit beitrage, bei der Umsetzung sieht es jedoch ganz anders aus. Trotz aller theoretischen Wertschätzung von Weiterbildungsmaßnahmen besitzen gerade mal 36 Prozent der Befragten ein offizielles Programm, nach dem die Fähigkeiten der Mitarbeiter erkannt, entwickelt und gefördert werden.

Firmen nutzen nicht immer die Chancen der Weiterbildung.
Firmen nutzen nicht immer die Chancen der Weiterbildung.

Auch beim E-Learning belegt Deutschland hinter den anderen europäischen Staaten den letzten Platz. Nur 36 Prozent haben der Studie zufolge ein E-Learning-Programm etabliert -- im Gegensatz zu 61 Prozent in Frankreich und 57 Prozent in Italien. "In Deutschland stehen wir den neuen Lernformen besonders distanziert gegenüber. Dabei werden diese den Anforderungen unserer zunehmend mobilen, dynamischen Arbeitswelt und der rasanten technologischen Entwicklung gerecht", kommentiert Matthias Landmesser, Leiter der Personalentwicklung der IBM Deutschland GmbH.

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