Outsourcing-Boom bei Finanzhäusern

Deutsche EDS verdoppelt die Anzahl ihrer Bankexperten

01.05.1998

Den leichten Durchhänger nach der Trennung vom Automobilkonzern General Motors hat die EDS Corp. offenbar überwunden. Der in Plano, Texas, ansässige Serviceriese schloß das vergangene Geschäftsjahr mit einem zweistelligen Umsatzwachstum und einer Gewinnmarge von nahezu fünf Prozent ab (siehe CW Nr. 7 vom 13. Februar 1998, Seite 6). In Deutschland stiegen die Einnahmen etwa im selben Maße, so daß das Unternehmen hierzulande einen Umsatz von 1,1 Milliarden Mark melden konnte.

Die positive Ertragslage schlägt sich jetzt auch wieder in erneutem Personalwachstum nieder. Hatte sich EDS noch im Herbst des vergangenen Jahres von 3000 seiner mehr als 100000 Mitarbeiter getrennt, so machte man wenig später bereits wieder Schlagzeilen, als man die Belegschaft des in Konkurs gegangenen Finanzdienstleisters Yamaichi Securities Co. in die eigene japanische Niederlassung integrierte.

Auch die deutsche GmbH soll nun kräftig aufgestockt werden. Insgesamt will Geschäftsführer Rüdiger Zastrow die derzeit etwa 3000köpfige Mannschaft im Laufe dieses Jahres um 20 Prozent, sprich: um 600 Mitarbeiter, vergrößern. Jeder zweite der neuen EDSler soll im Unternehmens- bereich Banken tätig sein, der damit auf das Doppelte seiner jetzigen Personalstärke wachsen wird.

Damit reagiert der Dienstleister eigenen Angaben zufolge auf den Outsourcing-Boom in der Finanzbranche. Dieser Trend wird, so hofft EDS, für 1998 ein im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel gestiegenes Auftragsvolumen von 270 Millionen Mark mit sich bringen.