Web

Deutsche CIOs sind unzufrieden mit ihrer IT-Governance

07.04.2006
Hierzulande sind häufig Ad-hoc-Lösungen und Einzelplatz-Anwendungen aus dem Office-Umfeld im Einsatz.

Die Vorteile der IT-Governance liegen vor allem auf zwei Gebieten: in der besseren Kontrolle der IT-Ressourcen und der Anpassung der IT-Projekte an die Geschäftsziele. Hierin stimmen drei Viertel der 250 europäischen CIOs und IT-Vorstände überein, die das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne kürzlich zu ihrer Haltung diesem Thema gegenüber befragte.

In Auftrag gegeben wurde die Studie von Mercury, einem Anbieter von Softwarelösungen für die Business Technology Optimization (BTO). Deshalb befragte Venson Bourne die IT-Entscheider auch nach ihren Werkzeugen zur Umsetzung der IT-Governance. Wie sich dabei herausstellte, sind die deutschen IT-Vorstände mit ihren Governance-Tools weit weniger zufrieden als ihre Kollegen im europäischen Ausland: Nur neun Prozent von ihnen hatten nichts zu bemängeln. In Großbritannien sind das immerhin 20, in Frankreich 36 Prozent. In diesen drei "Early-Adopter"-Ländern kommen, so Vanson Bourne, "signifikant" viele Ad-hoc-Lösungen und Einzelplatz-Anwendungen aus dem Office-Umfeld zum Einsatz. In den Niederlanden und in Italien, wo die Unternehmen "relativ spät" auf den IT-Governance-Zug aufgesprungen seien und sich für dedizierte Best-of-Breed-Suiten entschieden hätten, liege die Zufriedenheitsquote bei 60 beziehungsweise 78 Prozent.

Je nach ihrem Heimatland verbinden die IT-Manager auch unterschiedliche Risiken mit einer schlechten IT-Governance. Die Befragten aus Deutschland betonten überdurchschnittlich häufig die Risiken "geringe Sichtbarkeit oder geringe Nutzung von IT Ressourcen": Fast jeder zweite nannte diesen Punkt, während nur ein Drittel der Grundgesamtheit hier Probleme sieht. Außerdem befürchten hierzulande mit 27 Prozent relativ viele IT-Entscheider, dass die IT-Abteilung ihre Eigenständigkeit verlieren könnte; im Durchschnitt wurde dieses Risiko nur von 18 Prozent der Befragten erwähnt. Dass sich die IT-Strategie infolge einer schlechten IT-Governance nicht mit den Geschäftszielen decken könnte, macht insgesamt 42 Prozent der Studienteilnehmer zu schaffen. Besonders sensibel reagieren offenbar die Schweden auf diesen Punkt: 63 Prozent von ihnen sehen hier Gefahr im Verzug. (qua)