Als mögliche Blackberry-Alternative

Deutsche Bank will iPhone als Firmen-Handy zulassen

30.06.2008
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Kritiker vermissen beim iPhone jedoch zusätzliche Sicherheits-Features, etwa eine native Datenverschlüsselung sowie Einstellungen zum Device-Management und Endnutzer-Policies. Ohne diese falle es der IT-Abteilung schwer, das Gerät zu verwalten, Anwendungen über die Luftschnittstelle (OTA = "over the air") aufzuspielen und Policies wie das Sperren der Kamerafunktion - falls erforderlich - umzusetzen, urteilt etwa Jack Gold vom Analystenhaus J. Gold Associates. (Computerwoche.de berichtete).

Offene Ports

Hinzu kommen einige Schwächen, die Apple mit der Entscheidung zugunsten von ActiveSync und damit zugunsten von Microsofts Outlook Web Access (OWA) geerbt hat: Zwar fehlen Kritikpunkte wie der Einsatz eines Network Operating Center (NOC) bei der Blackberry-Lösung benötigt, dafür weist der Ansatz unter Kosten- und Sicherheitsaspekten schwere Nachteile auf. So verursacht OWA im Vergleich zum Blackberry ein deutlich höheres Datenvolumen. Diverse Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass Direct Push für das Übertragen einer 5 KB großen Nachricht ein Datenvolumen von 12,4 KB erzeugt, während der Blackberry dank Komprimierung nur 3,2 KB transferiert. Im Business-Umfeld schlägt hier schnell die Kostenfalle zu, wenn der Geschäftsreisende im europäischen Ausland die immer noch horrenden Daten-Roaming-Gebühren bezahlen muss. Zudem ist der Datentransfer auf mobilen Endgeräten noch immer eine der stromfressendsten Aktivitäten, so dass die Standby-Zeit des iPhone mit aktiviertem ActiveSync drastisch sinken dürfte. Zu guter Letzt sprechen gegen ActiveSync einige Sicherheitsaspekte. In Verbindung mit OWA muss der IT-Administrator nämlich auf seiner Firewall den Port 443 für eingehende Verbindungen öffnen - also vom Internet frei ansprechbar machen. Beim Blackberry-System wird dagegen nur der ausgehende Port 3101 geöffnet. Erschwerend kommt hinzu, dass Microsoft empfiehlt, an der Firewall den Timeout für eine entsprechende Verbindung auf 30 Minuten heraufzusetzen (Computerwoche.de berichtete).