Compliance

Deutsche Bank verbietet Whatsapp, SMS & Co.

19.01.2017
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Die Deutsche Bank verbietet ihren Mitarbeitern die Nutzung von Whatsapp, iMessage, SMS und anderen Messengerdiensten. Und zwar nicht nur auf Firmen-Smartphones, sondern auch auf Privat-Handys.

Die Deutsche Bank verbietet ihren Mitarbeitern alle Arten von Messengerdiensten wie WhatsApp, iMessage und Google Talk. Auch einfache SMS sind künftig verboten. Das berichtet der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg. Mit dieser Maßnahmen will die Deutsche Bank besser ihre Compliance-Standards erfüllen.

Die Deutsche Bank bietet zwar eine Banking-App an, doch mit Messengerdiensten und SMS hat es das große deutsche Bankhaus weniger.
Die Deutsche Bank bietet zwar eine Banking-App an, doch mit Messengerdiensten und SMS hat es das große deutsche Bankhaus weniger.
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Das teilte die Bank ihren Mitarbeitern in einem Memo am Freitag mit. Der Grund für das Verbot ist technischer Natur: Die Deutsche Bank kann Textnachrichten nicht so archivieren, dass es den Compliance-Vorgabenentspricht. Bei Mails ist das ganz anders, diese kann die Bank problemlos für dokumentarische Zwecke dauerhaft sichern.

Das deutsche Bankhaus will das Verbot von Textnachrichten aller Art noch in diesem Quartal durchsetzen. Betroffen von dem Verbot sind nicht nur alle von der Deutschen Bank an ihre Mitarbeiter ausgegebenen Smartphones, also Firmen-Smartphones. Sondern auch alle Smartphones, die den Mitarbeitern selbst gehören, also private Smartphones, falls diese für berufliche Zwecke genutzt werden. Gerade dieses Verbot dürfte die Mitarbeiter der Deutschen Bank im Alltag noch härter treffen.

Die Deutsche Bank ist sich vollkommen bewusst, dass das komplette Textnachrichtenverbot die tägliche Arbeit der Deutsche-Bank-Mitarbeiter ändert und umständlicher macht. Doch dieser Schritt sei notwendig, um sicher zu stellen, dass die Deutsche Bank künftig allen behördlichen und gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Die Deutsche Bank ist in den USA in heftige Rechtsstreitigkeiten um umstrittene Hypothekengeschäfte verwickelt. Im Juli 2012 hat die Deutsche Bank unbeabsichtigt 482 Bänder mit Aufzeichnungen von Telefongesprächen gelöscht, die die Bank aufgrund von Auflagen der britischen Finanzaufsicht eigentlich hätte speichern sollen. (PC-Welt)